CHTHONIC - Mirror Of Retribution
VÖ: 21.08.09
(Spinefarm Records)
Homepage:
www.chthonic.tw
Eins ist von vorne herein sicher, auch wenn CHTHONIC aus Taiwan stammen, den Exoten Bonus braucht die Band auf keinen Fall mehr, denn was die drei Mann und die beiden Damen hier auf ihrem neuen Album fabriziert haben, ist Symphonic Black Metal der Sonderklasse. Dass sie hier und da mal an Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir erinnern, sehe ich gerne als zweitrangig an. Dazu kommt noch die Tatsache, das die Taiwanesen als erste asiatische Extrem Band auf dem Ozzfest gespielt haben.
Wie auf den bereit bei uns besprochenen Alben setzen CHTHONIC nach dem Intro "Autoscopy" mit brachialer Gewalt da an, wo sie bereits zu früheren CD’s aufgehört haben, die Vergleiche zu den genannten Bands ist zwar da, aber wenn Drummer Azathothian Hands loslegt, gibt es kein halten mehr, der Junge prügelt wie die Sau zu den symphonischen und folkloristischenen Parts wie ein Berserker, während Dispersed Fingers an den Keys für jede Menge Melodie sorgt und Basserin Thunder Tears mit ihren Backing Vocals liebliche Einflüsse beisteuert. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf Sänger Left Face of Maradou, der mich mit seinen Screams und Gekeife richtig in Black Metal Manier begeistert. Bei "Hearts Condemned" legt Gitarrist The Infernal mit melodischen Riffs los, der Gesang pendelt zwischen Growls und Screams, während Thunder Tears wieder diese Wärme aus dem Background beisteuert. Der Song an sich ist eine geile Mischung aus Melodie, Harmonie und rasender Härte. "Venom In My veins" ist eine Mischung aus stampfenden Thrash Parts mit wahnsinnig geilem Gekeife, dazu kommt noch Blast Geballer der Superlative und auch ein moderner, technischer Touch ist zu vernehmen. Dies im Mix ist ein wirklicher Hammer. In düstere Gefielde entführt uns "The Aroused", das wahre Dunkelheit versprüht, bevor nach einem langen Screams die Post in phantastisch knallender Manier ab geht. Auch mit "Sing-Ling Temple" beweisen CHTHONIC, dass man die Keys in perfekter Art und Weise einsetzen kann, der dunkle Sprachgesang und die weiblichen Backings sind nur noch das I Tüpfelchen auf eine umwerfende Nummer, die mehr als einmal nur, als positiv zu sehen, an Cradle erinnert. Das hymnenhafte, instrumentale und begeisternde "1947" ist mit seinem asiatischen Flair zwar als ein wenig exotisch einzustufen, hat aber was ganz besonderes, vor allem wenn man die traditionelle, taiwanesische und zweisaitige Violine hört, fühlt man sich wie in weiter Ferne, bevor man mit dem Blast geladenen "Forty-Nine Theurgy Chains" wieder in die Realität gezogen wird. Auch hier zeigen die Taiwanesen, wie symphonischer Black Metal in Perfektion zelebriert wird. Auch bei "Rise Of The Shadows" gibt es zu dem klasse tragenden Passagen massig Baller Passagen, die Härte demonstrieren, aber auch das Einfühlsame ist wieder der völlige Hammer. Es ist zudem auch die wahre Pracht, mit welcher Wucht, umwerfender Power und Intensität "Bloody Waves Of Sorrow" aus den Boxen kracht, die Drums wüten auch hier das ein ums andere mal wie die Sau und auch die Doublebass rollt wie der Teufel. Mit verdammt starken Tempowechseln wartet dann am Ende noch "Spell Of Setting Sun: Mirror Of Retribution" auf, das einem wahrhaft vom Hocker reißt. Der Bonus Track "Unlimited Taiwan" setzt dem Album die Krone auf, das von Rob Caggiano (Anthrax) produziert wurde und Fans des symphnischen Blacj Metal keine andere Chance läßt, als zuzugreifen, das kann man bei CHTHONIC blind, denn solche Qualität und Intensität sucht man bei vergleichbaren Bands wohl eher vergeblich.
Nach Auftritten wie dem Ozzfest, Wacken und vielen mehr haben die Taiwanesen auch mehrere Auszeichnungen bekommen und das ist ja wohl mehr als eine eindeutige Empfehlung.