OBSCURA - A Valediction
VÖ: 19.11.2021
(Nuclear Blast Records)
Style: Progressive/Technical Death Metal
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OBSCURA
Das neue OBSCURA Album ist leider sehr spät bei mir eingetroffen, ich war nämlich schon richtig heiß drauf, denn die Jungs sind in Sachen technischem, progressiven Death Metal mit die Speespitze der Szene und nun kann ich endlich das Album in seiner vollen Pracht hören.
„Forsaken“ bringt es als Opener schon mal auf eine stattliche Spielzeit von über sieben Minuten und der sanften Intro Part macht auch sofort Laune. Dann setzt der OBSCURA Death Metal ein und da hört man bei den Riffs sofort raus, wieviele technische Finessen es hier zu entdecken gibt. Dass dann auch gleich noch eine Baller Salve hinzu kommt, verzückt mich total und wie schon erwähnt ist das Riffing ein Brett. In Sachen Tempo sind die Jungs auch verdammt variabel und es erstreckt sich hier von drückendem Mid Tempo über leicht thrashig angehauchte Parts bis hin zur phantastischen Raserei. Nicht nur, dass „Solaris“ ein verfrickelter Song ist, vor allen der klatschende Drum Sound und der Hyperspeed ist für mich absolut phänomenal wie auch die Riffs, die großartig Feuer unterm Arsch machen. Mit „A Valediction“ kommen sogar klassische Metal Spuren hinzu, die Saiten werden erneut zum Glühen gebracht und auch der wummernde Bass kommt sehr gut zur Geltung. Dass hier die Soli Parts einzigartig sind, brauch ich wohl nicht extra erwähnen, das versteht sich von selbst und danach geht „When Stars Collide“ erst mal geradlinig und rasant in die Offensive. Dazwischen immer kleine, aber verdammt feine, technische Finessen und schon steigert sich die Freude über so geile Mucke immer mehr. „In Unity“ beginnt aber ganz anders und bleibt auch oftmals so, nämlich fett drückend und tief im Mid Tempo verwurzelt, doch auch hier schaffen es OBSCURA mit Leichtigkeit auszubrechen und völlig aggressive Raserei aufkommen zu lassen, die seinesgleichen sucht. „Devoured Usurpe“ walzt schon fast Death doomig durchs Gebälk und strotzt nur so vor Druck, aus dem immer wieder ein paar rasante Nadelstiche gesetzt werden, aber ansonsten regiert hier die drückende Schwere mit mächtigem Drum Gepolter. Wahnsinnig geile Riffs und Blast Gebolze kommt zu Beginn in „The Beyond“ auf, das dann aber oftmals der feinen Technik der Jungs und dem Mid Tempo weichen muss, doch der pfeilschnelle Anteil der Nummer lässt sich nicht unterkriegen und so haben wir hier eine weitere, verdammt starke und abwechslungsreiche Nummer vor den Latz bekommen. Ohne den starken Gesang von Steffen Kummerer kriegen wir das Instrumental „Orbital Elements II“, das zwar nicht so vertrackt wie erwartet ist, aber in Sachen Riffing und Soli allererste Sahne ist und auch nah am klassischen Heavy / Power Metal kratzt, um dann noch ab etwa der Hälfte der Nummer doch noch zu frickeln beginnt. Ja, die Jungs lassen es in „The Neuromancer“ leicht verpielt angehen, aber wenn dann das feurige Riffing aus den Boxen schießt und es im Highspeed kloppt, bin ich aus dem Häuschen und dazu die feine Technik von OBSCURA, das ist einfach UMWERFEND geil arragiert. Da schließt sich „In Adversity“ nahtlos an und ist auch ein Song, der auf der einen Seite sowas von brutal ballert, auf der anderen vor Breaks nur so strotzt, Respekt meine Herren. Im finalen „Heritage“ sind auch mal sanfte Melodien mit an Bord, aber der Track ist auch wieder so frickelig, dass man sich gar nicht satt dran hören kann. Wenn die Nummer dann sanft endet, habe ich nix besseres zu tun als sofort wieder Play zu drücken und das Album wieder in seiner ganzen Pracht von vorne zu hören. OBSCURA haben hier eine umwerfende Platte für uns parat, die kaum Konkurrenz befürchten muss und so geil ist, dass ich verdiente 9,8 von 10 Punkten dafür gebe.