CRUSH ZAC BEGG AND A FRIEND - The Younger Tapes

VÖ: 12.06.09
(A-Minor Records)
Homepage:
www.crushzacbegg.ch
David Younger ist die Konstante im Schaffen von CRUSH ZAC BEGG AND A FRIEND. Nicht umsonst heißt ihr zweites Album "The Younger Tapes". Doch im Gegensatz zu ihrem Erstlingswerk handelt es sich bei den 12 Alternative Schmachtfetzen nicht um Kompositionen aus dem Nachlass des verschollen geglaubten Bassisten und Sängers. Nachdem in Kai Noll ein Nachfolger hinter dem Mikrofon gefunden wurde der unisono mit The Crush, Tommy Zac und T.H. Begg ein Liedschen über den umtriebigen Herrn Younger zu singen vermochte (Kai Noll spielte gemeinsam mit David Younger unter dem Banner NOLL & YOUNGER auf den Strassen Nordeuropas) machte sich das Songwritergespann Crush und Zac an die Arbeiten für einen Nachfolger zu "Cemetary Junction". Dabei setzte man auf bewährte Pfeiler ihrer Karriere. Hinter den Reglern durfte wieder Michael Voss Platz nehmen, der maßgeblich daran beteiligt war, dass nach dem Verschwinden Youngers dennoch eine Scheibe produziert wurde und auch diesmal legt er sein ganzes Herzblut in dieses Projekt und verpasst den "The Younger Tapes" erneut einen phänomenalen Sound. Auch die Aufmachung des Jewel Case ist wieder erstklassig, hübsch anzuschauen und aufschlussreich. Doch wie steht es um das Wesentliche? Das internationale Gespann weicht auch hier nicht weit vom Kurs ab. Eingängige Melodien und leicht nachvollziehbare Singalongs in der Tradition von DEPECHE MODE und U2 bilden den Kern eines kommerziell ausgerichteten Rockalbums. In den schrofferen Phasen dürfen auch mal OASIS durchblinzeln aber ansonsten ist auch dieses Album wieder darauf ausgelegt niemandem weh zu tun. Auch RadioFFH-Hörer und Familienväter dürften dieses Album auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit im Auto mitführen ohne im nächsten Stau ein FALLING DOWN Syndrom zu erleiden. Das ist bitte nicht im negativen Sinne zu verstehen. Die Songs sind allesamt super eingängig (wenn auch nicht alle mit dem größten Wiedererkennungswert gesegnet) und wissen in der rechten Stimmung zu gefallen. Einem bekennenden Metalhead ist hier dennoch abzuraten. Vielmehr dürften all jene aufhorschen die auch bei der xten Wiederholung von "Sunday bloody Sunday" das Radio nicht aus dem Fenster schmeißen. Wer sich angesprochen fühlt sollte "Big Black Crow" sowie "Jack'n Josie" anchecken und alle die gerne mal über einen intelligenten Text schmunzeln "BMW". Vorgetragen wird dieses vom neuen Frontmann sehr viel überzeugender und vielschichter als noch von David Younger selbst. Kai Noll ist eine echte Bereicherung für CRUSH ZAC BEGG AND A FRIEND und sollte gehalten werden auch wenn besagter David Younger gegen Ende der Aufnahmesessions wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist und sich nach einer Aussprache wieder in's Recording eingemischt hat. Ein versierter Bassist ist er zweifelsohne - der bessere Sänger jedoch Kai Noll, der das Niveau deutlich angehoben und näher an die Aufmeksamkeit der Zielgruppe herangeführt hat.