PREHISTORIC PIGS - The Fourth Moon
VÖ: 26.11.2021
(Go Down Records)
Style: Heavy Psychedelic Stoner Doom
Homepage:
PREHISTORIC PIGS
Wieviele seltsame umso zahlreichere Blüten das schier unversiegbare Stoner Metal-Genre hervorbringt, zeigt sich an dem italienischen Trio PREHISTORIC PIGS, das bereits Album Nummer vier auf den Markt wirft. „C 35“ legt zunächst mit saufetten Riffkaskaden los, womit der Einsteig schon mal gelungen ist, danach braucht „Old Rats“ trotz zahlreich hinteraneinander gereihter Riffsequenzen schon unendlich viel Zeit, um sich spätestens wenn der gedrosselte Part einsetzt raumgreifend zu entfalten; stakkatoGeriffe verbunden mit wieviele Takte sind in 60 sekunden schaffbar-Haudraufdrumming und Leadgitarren gefrickel kann auf dauer einlullend sein, wer darauf steht, wird es wahrscheinlich anders sehen und es mögen. Was über weite Strecken fehlt ist eindeutig der Gesang, aber es weiter verwundert nicht wirklich, denn hier gilt zu bedenken, dass es sich um ein weitläufig Instrumental musizierendes Heavy/Stoner-Tro handelt. Bei aller Liebe zur Musik, „Old Rats“ ergießt sich 6:47 Minuten die in beschriebener Manier einerseits brachial wuchtig, andererseits hypnotisch vor sich dahinplätschern. Das Trio um die Tirelli Brüder ist handwerklich durchaus nicht zu unterschätzen, verzettelt sich leider zu oft auf der fast schon in endlos Tranceartige Weiten. „Croboton“ stonert öfters im doomigen Soundbrei vor sich hin, von einschlagender Wirkung bei den sich oft ähnelnden Riffs keine Spur. Darauf folgt mit „The Fourth Moon“ neben dem Opener „C 35“ der zweite feststoffliche Planetoid, der zugleich mehr Flexibilität entdecken lässt.
Aus welchem Wurmloch dieser schlecht durchgerührte Mix auch entsprungen sein mag, dieses Stoner-Doom-Erzeugnis ist nur etwas für Fans kosmometallischer Mucke mit Faible für ausgedehnte Instrumentalbühnensessions, alle anderen seien zuvor gewarnt, dringend reinzuhören. Zwar bedient das Album gängige Heavy Psychedelic Stoner-Doom-Klischees, wovon jedoch nur wenig Inhalt hängen bleibt. „Left Arm“ beginnt richtig prickelnd, verliert sich ab der Hälfte in schnurgezogenen Riffkaskadenbombardements, warum das zum richtigen Zeitpunkt einsetzende Leadsolo etwas kurz gerät und in abrupt abgebrochener Schleife endet, übersteigt den Orbit gewaltig, es wirkt ein wenig unfertig. „Meteor 700“ treibt das Maß mit fast sieben ausnahmslos verschwendete sich kaskadenförmig wiederholenden Minuten auf die Spitze. Mit dem Ding hier werde ich nur bedingt warm. Auf dem Stoner-Doomsektor gibt es zahlreich bessere Alben, die mehr zu bieten haben. Das zu Musik und Bandnamen gehörige Albumcoverartwork fällt optisch ins Auge.
Fazit: Basischer Heavy Psychedelic Stoner-Doom der sein Potential andeutet, aber nicht vollständig ausschöpft, da vieles unausgegoren statt vollendet wirkt. 6/10