WEEDPECKER - IV The Streams Of Forgotten
VÖ: 03.12.2021
(Stickman Records)
Style: Heavy Psychedelic Rock
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WEEDPECKER
Allein bei Namenserwähnung von Bands Marke WEEDPECKER kreist der Gedankenfokus unweigerlich um Psychedelic Space Rock/Metal-Events vom Kaliber Stoned from the Underground, Red Smoke Festival oder das breiträumiger angelegte Roadburn Festival.
Von den Dobry-Brüdern Bartek und Piotr neun Jahre zuvor gegründet, blieb aus der 2012er-Urformation des polnischen Heavy Psychedelic Rock-Quartetts allein Piotr Dobry übrig. Zusammen mit seinen drei Mitstreitern Domel (Bass), Walcak (Schlagzeug) und Seru der neblige Klangschleier auf dem Keayboard erzeugt, ist dem Sänger und virtuos die Gitarre röhren lassenden Gitarristen ein durchstrukturiertes Album gelungen, das trotz oder vielleicht gerade wegen (?) vermehrter Stimmungswechsel weitaus mehr als nur passabel funktioniert. Wo der Beat groovt, Spacelastige Untertonsequenzen Silhouettenförmig durch den Äther fliegen, begegen BEATLES, JEFFERSON AIRPLANE und CCR kauzigen HAWKWIND, KING CRIMSON und experimentiell ausgelegten GONG im Rauschzustand. In etwa nach solchem Rezept zusammen gebraucht klingt der vierte Studiorelease des polnischen Heavy Psychdelic Rock-Trios WEEDPECKER. Statt in Chaos unterzugehen, gelingt der Band das Kunststück, bei jeder Komposition eine Art Leitfaden einzuflechten, um sich gar nicht erst in einem irreführenden Soundlabyrinth zu verirren, was bei derartiger Melange schnell passieren kann, bei WEEDPECKER sitzt jeder Ton an seinem Platz, selbst noch so kleinste Details harmonieren miteinander.
Flirrende Gitarren,donnernde Drums, knarrzige Riffs, ruhige Sequenzen, Melodiegehalt und blütenzarter Gesang bestimmen das Geschehen auf 'The Stream Of Forgotten Thoughts'. Nummern wie „Fire Far away“, „The Trip Treatment“, „Unusual Perceptions“ oder die schleppend startende zum kosmischen Supergau mutierende „Symbiotic Nova“ ergießen sich verträumt schwebend in sanfter Stimmlage bis heavy psychedelischer Stakkatoakkorde und wummernder Spacerocksphäre.
Nach acht Songcollagen mit Space Rockig Heavy Psychedelischem Facettengehalt lässt sich attestieren: Das hier hat Qualität und kommt mit jedem Durchlauf zunehmend besser in Fahrt. Für Zeitgenossen, die es gern geradlinig mögen ist dieses bunte Elixier natürlich kaum geeignet in entsprechende Stimmung zu kommen. Anhängerschaft mit Faible für vielseitig psychedelisch spacelastiger Rockmusik auf dem Fundament tiefenspacelastig- raumgreifende Songcollagen dürfte hier genau richtig sein.
Fazit: Herrlich kauzverquert schräge Heavy Space Rock Fusion, wie BEATLES/CCR meets HAWKWIND/GONG im Rauschzustand auf exzessiv abgedrehtem Querbeat-Psychedelic-Trip. 8/10