HYPOCRISY - Worship


VÖ: 26.11.2021
(Nuclear Blast)

Style: Science Fiction Death Metal

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HYPOCRISY

Acht Jahre mussten Fans der schwedischen Death Metal-Institution HYPOCRISY auf dieses Werk warten, doch die investierte Zeit der Tägtgreen Truppe war es wert. Das zum Themenkontext Aliens, skruppellose Regierungen und Unterwelt passende Coverartwork deutet bereits an, welch gewaltiges Ding sich dahinter verbirgt. Auch dieses Album stellt nicht einfach nur direkt aneinander gereihtes Stückwerk dar, nein, es handelt sich um ein strukturell gefasstes Konzept, dass dem Inhalt aller Kompositionen Rechnung tragend zu Grunde liegt.

Da wäre zunächst der Titelgebende reichlich toxisches Gift und Galle spuckende Albumopener 'Worship' zu nennen, das Stück beginnt zunächst mit harmlosem Akustikgitarrenspiel ehe das Hölleninferno über die Erde hereinbricht.Auch tempogedrosselte Walzen wie „Chemical Whore“ und „We're The Walkling Dead“ rumpeln mit geradezu tödlicher Heavyness einschließlich in der Vergangenheit desöfteren verwendeten Thrashanteilen aus den Boxen, während "Children Of The Grey" sogar an ein ähnlich heroisches Sci-Fi-Endzeit-Monument vom Kaliber 'Paled Empty Sphere' erinnert. „Dead World“ geht sogar in Richtung PAIN-Sequenzen um sie mit heroischem HYPOCRISY-Timbre zu verbinden und das Stück hat fast schon einen Anstrich von SEPULTURA zu Arise-Zeiten mit drin. „Brotherhood Of the Serpent“ outet sich als Death-Thrash-Abrissbirne. Bandboss Peter Tägtgren keift, brüllt schreit und growlt sich heißer die Lunge aus dem Leib was sein Stimmbandvolumen hergibt, begleitet von Mikael Hedlund am Vierseiter und Drummer Horgh, die eine top miteinander harmonierende Rhythmussektion bilden. Ähnlich Kompromisslos wie der Opener gibt sich der kompromisslos den Thrash/Death-Knüppel kreisen lassende Doppelschlag „Another Day“/„They Will Arrive“ mit geschickt in den Song eingebautem Sprechpart, während „Bug in The Net“ in düsterheroisch apokalyptischer Trauerklage versinkend vor einer für die Erde ernstzunehmenden Bedrohung durch Gedankenkontrolle außer irdischer Mächte schwelgt, ehe die Göttergleich aus der Tiefe herauf empor steigenden Aliens sich durch Krieg und Versklavung die Erde Untertan machen.

'Worship' geht als eines der besten, zugleich ausgereiftesten Alben durch, die je von Peter Tägtgrens-Science Fiction-Trio veröffentlicht wurden, es gibt sicheren Beleg dafür: HYPOCRISY haben endlich wieder zu ihren Wurzeln gefunden, schaffen es ihre größten Sci-Fi-Death Metal-Momente zu verbinden. Darüber hinaus gelingt der der Spagat zwischen rasanten Geschwindigkeitsattacken, Raumgreifend majestätischen Tempodrosselungen mit opulenten Leadgitarrenschleifen und spannungsvoll atmosphärischen Stimmungswechseln. Das Gesamtresultat kann sich in der Tat problemlos neben Hochkarätern wie 'The Fourth Dimension', 'Abducted', 'Hypocrisy' und 'Virus' einreihen, weil es all deren Stärken zusammenfassend in sich bündelnd vereint. Damit dreht sich eines der spannendsten und besten HYPOCRISY-Kapitel im Playerschacht, das sich ganz weit oben in der Riege ihrer besten Scheiben wieder findet.

Fazit: Finessenreich, kompromisslos brutal mit Vorschlaghammergewalt superb eingeflochtenen Melodiebögen, vor Spannungsgehalt berstend, verbunden mit Atmosphärischer Dichte die ihresgleichen vergeblich sucht. Geballt mächtig direkt heroisch auf den Punkt bedrohlich Anklage erhebend... zu 100 % HYPOCRISY! Hervorragend ausgeklügelter bis ins kleinste Detail durchdachter Science Fiction Death Metal auf exzellentem Niveau. 9/10

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