CURSE OF LONO - People In Cars
VÖ: 26.11.21
(Submarine Cats Records)
Genre:
Melancholic Pop
Homepage:
CURSE OF LONO
Im Grunde genommen ist CURSE OF LONO derzeit nur das Solo-Projekt von FELIX BECHTOLSHEIMER, da sich im letzten Jahr alle Bandmitglieder pandemiebedingt Jobs suchen mussten, um über die Runden zu kommen. Allerdings war dies für den Bandkopf nicht die schlimmste Nachricht des Jahres, da sein Vater und seine Ex-Freundin in diesem Zeitraum starben.
Dass das Album unter diesen Umständen eher düster ausgefallen ist, dürfte kaum überraschen. Allerdings machen die Songs keineswegs depressiv, sondern versetzen den Hörer in eine angenehme Melancholie, was bei mir wohl besonders gut funktioniert hat, da ich das Album auf einer langen Bahnfahrt über Kopfhörer gehört habe, während am Fenster der nasskalte November vorbeizog.
BECHTOLSHEIMER hat aber auch Songs geschrieben, die gute Laune machen, „Ursula Andress“ ist beispielsweise eher poppig aber nicht aufdringlich laut, sondern eher dezent eingängig, ebenso wie „Buy The Ticket, Take The Ride“, das vom Punkmusiker Gilles Bertin inspiriert wurde. Dieser setzte sich nach dem legendären Raub von 11 Millionen Francs nach Portugal ab, war 28 Jahre auf der Flucht, bevor er sich freiwillig stellte.
Eine gelungene Mischung also, die wie geschaffen für die kalten Herbsttage ist. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, das Album sollte in Bewegung gehört werden, während man die sich verändernde Umgebung beobachtet. Dazu braucht es vielleicht gar nicht unbedingt eine Bahn- bzw. Autofahrt, ein langer Spaziergang sollte den gleichen Zweck erfüllen.
Anspieltipps: „Let Your Love Rain Down On Me“, „Think I‘m Allright Now” und „Alabaster Charlie”.
8,5/10