KAASIN - Fired Up

12 kaasin

VÖ: 19.11.2021
(Pride & Joy Music)

Genre: Hard/Heavy Rock

Homepage:
KAASIN

Nach mehr als zwanzig Jahren, in denen er mit vielen Rockgrößen zusammen gearbeitet hat, legte Gitarrist Jo Henning Kaasin seine Truppe COME TASTE THE BAND auf Eis und firmiert mit seinem Cousin Staale am Bass unter dem Familiennamen. Ob jemand daran gedacht, als in Norwegen die Familiennamen definiert wurden, dass sich die Hälfte der Buchstaben von KAASIN später in RAINBOW wiederfinden würde. Das gilt nämlich auch für die musikalische Ausrichtung, die ebenfalls zu großen Teilen aus dem Werk von Ritchie Blackmore speist.

Schon der Opener erinnert ganz stark an die flotteren Nummern der späten JOE LYNN TURNER-Ära, wobei das Grundriff durchaus die Tiefe der DIO-Phase tangiert. Ebenfalls sofort fällt natürlich auch Kaasins Händchen für süffige, fließende Melodien auf, die sofort ins Ohr gehen. Das gute alte Motto „Besser gut geklaut als schlecht selbst ausgedacht“ scheint der Norweger zu beherzigen.
Ein wenig Abwechslung bringt da Tastenmann Benjamin Dehli ins Spiel, der hier und da mal mit interessanten Ideen aufwartet, die man in den Achtzigern als futuristisch bezeichnet hätte. Sie heben aber auch heute noch Titel wie „Walking Downwards“ oder „Hidden“ von den allzu direkten Vorgaben ab. Die gibt es dann wieder in „Chain Of Love“ mit „Street Of Dreams“-Gedächtnis-Intro und viel Orgel.

Zwei Sachen muss man da allerdings anmerken, zum einen den toll arrangierten Refrain mit dem Wechselspiel aus Orgeltupfern und gedämpften Akkorden. Ebenso das die Truppe viel auf Atmosphäre setzt, „Wrong“ ist so ein Beispiel, dessen Riff auch etwas die Schwere der DIO-Ära atmet und darüber hinaus das ein oder andere folkloristische Thema einbringt. Noch tiefer swingt die Single „Revelation“, die leider nur auf CD erhältlich ist, denn der Chorus kann hier so einiges.

KAASIN verstehen es aber auch das Pendel auf die andere Seite schwingen zu lassen, und mit Stücken wie „Carry On“ offensichtlichere Single-Kandidaten zu liefern. Ein klarer Mainstream-Touch ist nicht zu verhehlen ebenso wie bei der Ballade „Shades Of Yesterday“. Die plätschert mir jedoch etwas zu bieder vor sich hin und macht etwaige Schwächen in der Produktion bemerkbar. Ein paar Schippen Volumen hätte man drauf packen können, speziell die Drums gehen etwas unter, nicht alles ist optimal ausgewogen.

Die klassische Rockstimme von Jan Thore Grefstad passt ganz gut zu der Stilistik, kann aber keine besonderen Akzente setzen. Seine beste Leistung ruft er im am weitesten von den Vorbildern entfernten „Smoking Gun“ ab, das mit Southern-Touch auf BON JOVI´S „Blaze Of Glory“ Platz gefunden hätte. Hier offenbaren sich die genannten Stärken, die eindeutig im Händchen für schmissige und stimmungsvolle Kompositionen liegen.

7 / 10

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