THE RODS - Let Them Eat Metal
VÖ: 03.12.2021
(High Roller Records/Soulfood)
Style: Hard Rock
Homepage:
THE RODS
Als ich erstmals mit der Vinyl-LP 'Let Them Eat Metal' meinen Plattenspieler fütterte, heftig zu dem druckvoll produzierten Hard Rock – wie diese Musik in meinen Augen sein soll abrockte das die Schwarte kracht, war ich vollkommen aus dem Häuschen. So geht es mir bei kraftvoll abgemischtem Hard Rock-Eruptionen wie dem von zentnerfettem Riff eröffneten Titeltstück „Let Them Eat Metal“ oder den Hard Rock-Hymnenfegern „Nuclear Skies“, „Rock Warrior“, „Bad Blood“, „Got The Fire Burnin' sowie den beste KISS-Zeiten mit kraftvoll die Muskeln spielen lassenden TWISTED SISTER-kombinierenden Rocker „She's So Tight“ dem in „I'm a Rocker“ noch ein weiterer AC/DC mit TWISTED SISTER verknüpfender Tribut an große Hard Rocklegenden folgt, heute genauso wie damals. Was dem Trio THE RODS alias David Feinstein (Gitarre, Gesang), Carl Canedy (Schlagzeug, Gesang) und Garry Bordonaro (Bass und Gesang) auf diesem knapp 30 Minütigen Hard Rock-Scheibchen gelang, war geradezu sensationell!
Qualitativ wie Inhaltlich liegt das Material trotz gewisser Eigennote oft unweit von Branchenriesen wie AC/DC, DEEP PURPLE, KISS, RAINBOW, LED ZEPPELIN, WHITESNAKE, TWISTED SISTER, UFO, THIN LIZZY, BLUE ÖYSTER CULT und noch so einigen weiteren Einflüssen entfernt, dennoch bleiben die RODS seit ihrer Gründung mit großer Beständigkeit ungeschliffen rotzräudig, rebellisch undergroundbehaftet, Donnerwetter (!) -welch massiv Schädelspaltende von soviel Durschlagskraft zahlreich auf dem Sektor aktive Bands gefühlt träumen dürfende Killerriffs David Feinstein in Serie aus der Hüfte feuert! Carl Canedy mit seinem wuchtigen Drumming und Garry Bordonaro dessen Bass druckvoll im Takt rattert teilen sich ihre Vocals mit ihrem Gitarristen, das Gesamtergebnis spricht Bände - so funktioniert echter Hard Rock alter Schule! 'Let Them Eat Metal' gibt passendes Lehrbeispiel, dass es Alben gibt, die trotz Geradlinigkeit und weniger Riffakkorde zu keiner Sekunde langweilig werden, sondern ausnahmslos am Stück mitreissen.
Rückblickend auf den Kommentar des englischen Metal Forces-Magazin in den 80ern zu dieser großartigen Scheibe stimme ich gern ohne Veto überein, dass das auf 'Let Them Eat Metal' verzapfte Material „mit zum Besten zählt, was die Band je geschrieben hat.“ Da bildet selbst der im Kontrast zu allen anderen acht Kompositionen stehend ohne Warnung alles überrollende (Proto)- Powerspeedn'Roller „White Lightning“ mit wunderschön effektiv integrierter Medievalpassage zum Träumen keine Ausnahme.
Über das obskure damals in den 80ern bei der Zensurbehörde PMRC Rotalarm auslösende halbkünstlerisch gestaltete Coverartwork ließe sich fürstlich streiten, an der musikalischen Qualität ändert es rein gar nichts. THE RODS haben auf dem vierten Langdreher einige ihrer stärksten zugleich heaviesten Songs aufgenommen. Das Album geht als kleines Bandjuwel durch, dessen Inhalt kein Gramm seines natürlichen immer mal mit dem Anrüchigen liebäugelnden Charmes (mit dem es gern liebäugelt) verloren hat, vor Hymnenhaftem Flair, fetten Rockvibes und herrlichen Melodiebögen gepackt in fesselnde ungekünstelt geradlinige Power-Rock-Dynamik überquillt.
Hell Yeah: 'Cause I'm hell and I'm fire, And I'm filled with desire, And I smoke and I burn And the flames get higher'... Aaaarrrrgggghhhh! Bei dem Teil bekomm' ich Hörner!
Fazit: Fett produziertes Hard Rock-Power-Dynamit mit massiv Hymnenschub. - Let The slimy Mainstreamposers Eat Metal! 9/10