JASON ALDEAN - Macon

12 Jasonaldean

VÖ: 12.11.2021
(BBR/BMG/Warner)

Genre: Country

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JASON ALDEAN

Einer der Künstler, die jenseits des großen Teichs Multiplatin-Status haben, in Europa aber weitgehend unbekannt sind. Wie viele entstammt auch JASON ALDEAN den Talentschmieden der Castingshows, die in den USA noch mehr Einfluss haben als bei uns. In den Bereichen ist jedoch das Schielen auf Airplay immer ein Thema und bringt die Künstler weg von den ursprünglichen Pfaden ihrer Musik. Auf seinem zehnten Longplayer versucht sich der Country-Star sich an etwas rockigeren Klängen.

Das gelingt aber nur zum Teil, weil eben genau die angesprochenen Produktionsparameter ein tieferes Eintauchen verhindern. Sicher vermag das ein oder andere Riff schon ein wenig nach vorne zu schieben, doch bleiben sie alle in einem engen Rahmen. Die ersten Töne des Openers „After You“ erinnern sogar an „Tage Wie Dieser“ der TOTEN HOSEN, wobei die mit den selben Vorwürfen zu kämpfen haben.

Insgesamt kann man vielleicht BON JOVI-Alben wie „Lost Highway“ als Referenz heran ziehen, da pendelt sich die Scheibe ein. Wobei die Ausschläge eher marginal sind, selbst Balladen fallen wie „If I Didn´t Love You“ da kaum auf. Hier hat sich Aldean mit CARRIE UNDERWOOD eine Duettpartnerin ins Boot geholt, die auf dem selben Kurs segelt.
„What Tequila Does“ bringt ein wenig Dynamik rein, weil die Strophe ruhiger tönt, dafür der Refrain Fahrt aufnimmt. Hier hilft vor allem, dass man da auf ein klassisches Schlagzeug setzt und nicht auf programmierte Spuren wie beim großen Rest des Albums, welche die Arrangements steril wirken und den Drive vermissen lassen.

Vermisst wird auch das typische Country-affine Instrumentarium, nur selten taucht mal eine Lap Steel-Gitarre auf. Lediglich den Rausschmeißer „Watching You Love Me“ ist konsequent in dem Genre verankert, doch auch der BRYAN ADAMS-Klassiker „Heaven“ ist in die Richtung umarrangiert. Meist herrschen sphärische Leadtexturen vor, wie sie in „This Bar Don´t Work Anymore“ zu hören sind. „Macon“ lässt sich alles schön hören, macht sicher auf den endlosen Highways Spaß, bleibt aber komplett an der Oberfläche.

Als Bonus wurden noch fünf Liveversionen seiner frühen Hits angehängt, das Problem mit dem zurückhaltenden Rhythmus bleibt bestehen. Zwar lässt JASON ALDEAN die Gitarre mehr krachen, speziell bei „Johnny Cash“, aber sie kommt nicht in den Fluss. Obendrein beißt sich die trockene Abmischung deutlich mit dem Wohlklang der Studiotracks, das Schlagzeug findet kaum statt. Dass er eine Menge in Wallung bringen kann beweist „My Kinda Party“, aus dem Durchschnitt hebt sich das Material nie ab.

6 / 10

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