ATLAS - Ukko
VÖ: 10.12.21
(Long Branch Records/SPV)
Genre:
Northcore
Homepage:
ATLAS
Mit dem Genre Northcore, einem Abzweig vom Modern Metalcore, betrete ich für mich absolutes Neuland und kann somit keinerlei Vergleiche zu etwaigen anderweitig dort bereits agierenden Bands ziehen. ATLAS, ein Quintett aus Tampere in Finnland, legt mit “Ukko” das zweite Album nach “Primitive” (2018) vor. Nach einem kurzen folkloristisch epischen Einstieg („Talvi“) eröffnen sich mit „Synti“ und „Taivaanranta“ zwei Stücke, die fast schon charakteristisch für das Album sind. Der Mix aus Dark/Doom Metal, atmosphärischem Black Metal und technischen Metalcore geht tief in die Magengrube und öffnet bei mir erstaunte Augen. Der in Landessprache zweistimmig eingesungene Longplayer beschäftigt sich mit den Themen Tod, Heilung, Wiedergeburt und Glaube, was es nicht einfacher macht gleich Zugang zu allen Songs zu finden. „Susi“ und der Titeltrack bilden dann so etwas wie eine Brücke zum gemäßigteren Schlussteil des Albums. Unterlegt von hart progressiv bratenden Gitarrenwänden dominieren der ruhige Klargesang in Verbindung mit sanften Chorgesang gegenüber den Shouts (Patrik Nuorteva, Ex-THRASHGRINDER u. Leevi Luoto, ONE MORNING LEFT). Mit „Henki“, „Letho“ wird es kurz akustisch und vor allem folkloristisch. Gedanken an HANGING GARDEN flackern beim Hören kurz auf. ATLAS schaffen es, mich mit ihrer abwechslungsreichen Musik zu fesseln, obwohl das hier gar nicht meine bevorzugte Mucke ist. Ein Gefühl, dass mich jedes Mal bei Hören einer WOLVES IN THE THRONE ROOM Platte ereilt. Ich habe keine Ahnung, ob es an der finnischen Schwermut, der eingeflochtenen Mystik, der Dramaturgie innerhalb der Stücke, der Stilvielfalt oder dem Wechselgesang liegt, interessant klingt das von Buster Odeholm (VILDHJARTA, HUMANITY’S LAST BREATH) glasklar produzierte „Ukko“ auf jeden Fall.
Punkte: 8/10