CALIFORNIA TRANSIT AUTHORITY - Full Circle


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VÖ: bereits erschienen
(7Jazz)

Homepage:
www.ctatheband.com

Bei dem Kürzel CTA klingelt es. Es klingelt wie ein Windspiel bei Orkanwarnungen. Gibt es hier Neues von der CHICAGO TRANSIT AUTHORITY? Jein! Der 1990 aus dem Dienst entlassene Drummer Danny Seraphine hat eine Truppe von Ausnahmemusikern um sich geschart und das Ganze kurzerhand auch CALIFORNIA TRANSIT AUTHORITY getauft. Nicht sehr originell - so auch die Songauswahl. Anstelle von neuem Material gibt es hier alte CHICAGO Gassenhauer und ergänzend "Dreams" aus dem Fundus der ALLMAN BROTHERS BAND sowie eine Jazznummer aus der Feder von Chuck Mangione. Den Unterschied zu früheren (und noch immer mit mäßigem Erfolg aktuellen) CTA  machen dabei die einzelnen Musiker aus. Marc Bonilla an der Gitarre ist tief im Jazz verwurzelt, sein Spiel filigran, seine Finger flink, sein Ego bescheiden. Er spielt sich nicht in den Vordergrund spielt nicht gegen die Bläser an sondern umspielt sie mit geschickten Läufen füllt jede Pause mit dem richtigen Ton und setzt Akzente dort wo sie nötig sind. Sein Pendant im tiefen Frequenzbereich heißt Mick Mahan und er bringt dem ganzen eine gesunde Funknote ein. Ein ausgezeichneter Basser der den Vergleich mit CHICAGO Bassmann Peter Ceteras nicht zu scheuen braucht. Nicht schlechter, nicht besser, nur anders. Der wohl bekannteste Name neben Danny Seraphine ist Larry Braggs, einst bei TOWER OF POWER unter Lohn und Brot. Der Mann ist unglaublich facettenreich. Ob Rhythm&Blues ob Soul ganz gleich welche Stimmung Larry brilliert und drückt den Songs seinen eigenen Stempel auf. Nicht zuletzt war auch Danny Seraphine in den vergangenen fast 20 Jahren nicht ganz untätig und hat ordentlich zugelegt was sein Repertoire an den Drums anbelangt. Zwar nimmt er seine Aufgabe als Rhytmusmaschiene bitter ernst und doch lässt sein Können ihm die Freiheit in jazziger Tradition nebem dem Beat zu spielen. Schade nur, dass die Produktion für die er selbst verantwortlich zeichnet gerade die Drums ein wenig in den Hintergrund rückt und viele Feinheiten seines versierten Spiels nur schwer erkennbar sind. Wer genau hinhört wird eingestehen müssen dass das von Mr. Seraphine zusammengestellt Ensemble die 13 dargebotenen Fremdkompositionen um ein vielfaches interessanter verpackt als die Originale aus Chicago. "West Virginia Fantasies" bekommt einen Funkanstrich, "I'm a man" brilliert plötzlich durch unerwarteten Latin-Flair, "Colour my world" treibt einem die Tränen in die Augen, in "Happy cause I'm going home" duellieren sich traditionelle Instrumente mit Bongo und Gonga Percussions und die abschließende Livenummer "25 or 6 to 4" bietet atemberaubenden Jazz indem alle Instrumente ihren eigenen Weg zu gehen scheinen und am Ende doch gemeinsam das Ziel erreichen. Warum man sich hier auf Coverversionen beschränkt hat bleibt fraglich und zu bedauern. Eigene Songs auf diesem Niveau werden gewünscht und nach dieser Vorlage bereits erwartet.....