PSILOCYBE LARVAE - Where Silence Dwells


VÖ: 10.12.2021
(Red Rivet Records)

Style: Progressive Doom-Death Metal

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PSILOCYBE LARVAE

Aus tiefsten Niederungen des Doomundergroundes entsprang 1996 die russische Doom-Death-Formation PSILOCYBE LARVAE. Rechtzeitig zum 25jährigen Bandjubiläum erscheint deren fünftes Longplay-Album über den Weg zweier Labels sowie eigens erstellter Tapeaufnahmen in kleiner Auflage, zumal der Fankreis recht überschaubar ist. Der Vertrieb dieses nicht allzuleicht erhältlichen Tonträgers erfolgt über das Japanische Label Red Rivet Records und in Russland über Fono ltd. sowie als Kassettentape. Der Vinyl-Release der schon Dezember 2021 erhältlichen CD ist für kommendes Jahr im Februar 2022 vorgesehen.

Atmosphärischer Doom, Death Metal und progressive Schattierung geben sich zusammen mit unterkühltem Gothicüberzug der Duftmarke SISTERS OF MERY/FIELDS OF THE NEPHILIM ihr Stelldichein, woraus eine kauzverquerte Mischung entsteht, die bei MOONSPELL, PARADISE LOST, KATATONIA und früher OPETH-Jüngerschaft mächtig einschlagen sollte. Harsche Deathgrowls, klarer Gesang und Sprechpassagen erzeugen ergänzt mittels gesampelter Bombasteffekte psychedelisch verträumt in andere Welten vordringende Stimmungsbögen die urplötzlich in Wellen beißend aggressiver Wut umschlagen. Selbst dort wo Ruhe verweilt wird die Stille auch mal von Schreien durchdrungen.

Kein leicht vertraulicher Brocken, den das russische Quartett hier aufgetischt hat, dafür ein mächtig schweres Pfund extrem nachhallender Emotionsschwankungen. Verträumtes KATATONIA-Flair kollidiert mit gedehnt mystischen MOONSPELL-Elementen, Gothic-Doomender PARADISE LOST- Einfärbung, späteren AMORPHIS und frühen OPETH in fließend übergehender Melange. Dafür, dass es nie zu lange sanft bleibt, sorgt ausgleichend harrscher Aggressionsanteil. Erzählende Sprechparts von Sänger/Gitarrist Vit „Larv“ Belobritsky, die bei Soundcollagen wie „Dead Dreams“, „Sorvali Cemetery“ oder theatralisch, verträumt und frostig zeitweise schwer ins Destruktive abgleitenden Zerstörern vom Kaliber „Encounter With Nothingness“ und „Where Silence Dwells“ das Spannungslevel einschließlich verstörender Disharmonie zusätzlich noch erhöhen.

Fazit: Weltentrückt- sphärenlastig, in verträumte Mystik gehüllt, aus dichtem Nebel schmerzerfüllt dem ersten Sonnenstrahl eines frostklirrend eisigen Wintertages entgegen ins Dämmerlicht schützender Geborgenheit der Finsternis fliegend. 8,5/10

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