SORCERER - Revenge (EP)
VÖ: Bereits erschienen
(Metal Blade Records)
Style: Epic Doom
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SORCERER
Kurz vor Weihnachten legt das schwedische Epic Doom-Sextett SORCERER rechtzeitig vor Jahresausklang die von Die Hard-Fans ingeheim erhofft längst fällige sehnsüchtig erwartete Cover-EP unter den Tannenbaum. Den alten 70er-Jahre Helden Ehre zu erweisen, deren Einfluss den Stil der Schweden geprägt hat, lautete das Ziel. Demzufolge trägt diese 4-Track EP den Titel „Reverence“. Mit allen drei bisher veröffentlichten SORCERER-Singles Vertraute dürften ohnehin Bescheid wissen: RAINBOW, BLACK SABBATH und SAXON, na klar! Damit beweisen die Schweden erlesenen Geschmack. Soweit, so schön... und es gibt sogar noch einen vierten Track... - aber die Katze wird später aus dem Sack gelassen...
Den Anfang macht das gelungen heroisch wie griffig umgesetzte RAINBOW-Cover „Gates Of Babylon“. Im zeitgemäßeren Sound kommt der Track enorm druckvoll rüber. Selbstverständlich dürfen BLACK SABBATH im SORCERER-Coverreigen nicht fehlen, die Wahl fiel auf das tiefsinnigen Trauerflor verbreitende „When Death Calls“ vom 1988er-'Headless Cross'-Album – ein Stück, das im SORCERER-Gewand extrem authentisch klingt - zwei Volltreffer die Spannung auf die beiden noch ausstehenden Cover wecken. Als nächstes folgt SAXON's Alltime Klassiker 'Crusader', mittels akustischer Strophengesänge segmentiert, denen jeweils gedehnte Heavy Parts folgen. Eine Aufgabe, an der zahlreiche Bands zum Scheitern verurteilt wären, - SORCERER lösen sie mit Köpfchen und Bravour. Anders Engberg übertrifft sich stimmlich nocheinmal, Gitarren und Schlagzeug sind professionell aufgenommen, alles harmoniert perfekt. So fett bekommen dies wenn überhaupt nur SAXON selbst hin. Hier kreuzen sich die heroischen Aspekte mit dem Spannungseffekt der Urmutter aller Battlefieldsongs. Stellt sich nur die Frage, warum diese mit optisch fein gestaltetem Coverartwork ausgestattete EP nicht digital erhältlich ist, immerhin kommen SORCERER-Fans über Internetplattformen in deren Genuss.
Und was ist nun mit dem vierten Track? Gegenüber den drei anderen geht auch „Waiting For Darkness“ der noch fehlende Tribut vom 1983er- „Bark at The Moon“-Album für den Heavy Metalmadman OZZY OSBOURNE – nicht unter, woran das zeitgemäße Produktionsraster nicht unschuldig ist, damit wäre nun endlich die Katze aus dem Sack... Was zunächst als kleiner Appetithappen gedacht war, entwickelt unglaublich viel Eigendynamik verbunden mit gehobener Klasse. Viermal Pathosdoom für die besinnliche Zeit. Ohne Bewertung.