NEEDLESS - The Cosmic Cauldron
VÖ: 07.01.2021
(Urprising!Records)
Style: Progressive Thrash/Death Metal
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NEEDLESS
Seit immerhin siebzehn Jahren gibt es die ungarischen Thrash/Death/Black Metaller NEEDLES. 2009 kam das Demo heraus, sechs Jahre später 2015 erschien deren EP The Dark Spirit Of Ages“, der sich 2019 endlich das Debüt 'Heresy' anschloss. Nachdem schon das Debüt Erfolge verbuchen konnte, schaffen sich auf dem Anfang Januar 2022 erscheinenden Zweitling erneut ganz im Sinne eines dahinter stehenden Sc-Fi-Konzepts komplex verschachtelte Strukturen Raum.
„Warvoid A. D.“wird von einem gesprochenen Intro eingeleitet, doch nur selten wirklich Spacelastig, die zehn vielseitigen, sich zwischen 3:41 bis 10:06 Minuten bewegenden Kompositionen vereinen technische Finessen und krachende Thrash/Death/Black Metal attacken mit variablem Gesang, dessen Palette sich von harrschen Thrashshouts über wütende Death Metal-Growls über giftiges Black Metalgekeif bis hin zu sauberem Klargesang („The Predation“) erstreckt. „Planet Oblivion“ integriert als wohltuenden Kontrast zu tiefen Deathgrowls die bezaubernd glockenhell-stimmige Gesangsperformance von der in Reihen des ungarischen Avantgarde-Metal-Bollwerks THY CATAFALQUE stehenden Sängerin Martina Horvath. Ein künstlerisch brilliantes Sci-Fi-Coverartwork gibt klaren Beleg, dass künstlerischer Freiheit überhaupt keine Grenzen gesetzt sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Kosmos, wo es wie in einem gewaltigen für menschliche Begriffe unbegreifbar gewaltigen Kessel mächtig brodelt und gärt. Trotz schleppender Passagen, thrashlastiger Anteile und vereinzelt gar Black Metallischer Aura ist dieses Album in erster Linie progressive-Deathmetallisch ausgerichtet, auch wenn es bei exzessiver Tempogedrosselung unerwartet doomig wird.
NEEDLESS geben ein Musterbeispiel, dass verschachtelter vor abrupten Breaks, mystisch-Spährenlastiger Momente, rasanter Geschwindigkeitsattacke und raffinierter Leadsolifrickelei platzender Extrem-Metal bei aller technischen Versiertheit ebenso ausgereift eingängig klingt ohne seinen hohen Anspruch nur ansatzweise zu verlieren. Demzufolge pendelt sich der Inhalt dieser irgendwo zwischen CHILDREN OF BODOM, ABLAZE MY SORROW, bester Göteborg-Thrash/Deathschule á lá IN FLAMES, DARK TRANQUILITY oder den Sektor auch schon seit etwa zwei Dekaden abgrasenden deutschen Thrash-Death-Firmen wie BITTERNESS liegende Rezeptur ein.
Fazit: Technisch hervorragend umgesetztes Progressive Thrash/Death Metal-Elixier auf ungeheuer großartigem Niveau. Gewaltiger Bizarrmetaltobak, im kosmischen Kessel gereift. 9/10