NEKROMANT - Temple Of Haal


VÖ: Bereits erschienen
(Despotz Records)

Style: Heavy/Doom Metal

Homepage:
NEKROMANT

In der gewaltigen Tonträger-Veröffentlichungsschwemme kann es durchaus schon mal vorkommen, dass ein Review untergeht, was bedauerlicherweise auf diese am heutigen Tag nachzureichende, bereits Ende 2021 verfasste Rezi zutrifft.

Seit einer gefühlten Dekade stehen die ehemaligen SERPENT-  ab 2016 benannte sich das Trio in NEKROMANT um - für schweren Doom gepaart mit Heavy Metal, wobei es gern verschachtelt zugeht. Nicht so auf dem aktuell dritten unter dem Namen NEKROMANT veröffentlichten Langdreher. Entgegen aller Verschachtelung was zu erwarten gewesen wäre, legt das versierte Schwedentrio hohen Wert auf eingängige Songstrukturen ausgefüllt von feiner Melodieführung. Reflektierend zum trüb-grauen Dezemberwinterhimmel präsentieren NEKROMANT den Filmscore für die von Nieselregen, Kälte, Nebel, Frost, Graupelschauer und Schneefall geprägte Zeit.

Dies zeigt sich sowohl an mächtig ins Blut gehend flotter getakteten Groovern wie „The Woods“, „Nekrolith“ und „Hackle Klint“, während sich im opulenten Titelsong fließende Taktrhythmik und schleppend Epik heroischen Musters miteinander verbinden. Bei den drei gedehnten auf über Siebenminuten Spielzeit gedehnten Reissern „Olórin's Song“ „King Serpent“ sowie dem gelungenen Schlußopus „Behind The Veil Of Eyes“ wird erneut auf bewährte Doomrezepturen gesetzt. „Vaenir Dreams“ setzt sich ebenso faszinierend als hervorragende Zwieschenspiel-Überleitung zum kraftvollen Doomer „King Serpent“ in Szene.Fesselnder Tobak, den die drei ehemaligen SERPENT-Musiker auf ihrem bisher stärksten Albumrelease unter der Namensgebung NEKROMANT entwickeln. Bassist, Vocalist Mattias Ottosson's extrem versiert-gequält klingender Pathos-Hochtongesang der bei jeder Note spürbar mitfühlen lässt, klagt leidenschaftlicher denn je. Drummer Joakim Olsson schlägt eine amtlich fette Kelle und Gitarrist Adam Lundquist brilliert an der Sechssaitigen mit herrlich breitem Finessenreichtum. Klare Melodieführung und gesunder Kniff stechender Härte ergänzen sich auf diesem feinen vor spielerischer Finesse glänzenden Album hervorragend. So mancher TROUBLE, BLACK SABBATH, CANDLEMASS oder PENTAGRAM-Seitenblick macht sich ebenfalls bemerkbar, wodurch der intensive Reiz der mystischen Thematik eines von Anfang bis Ende fesselnden Gesamtwerks nicht im Geringsten getrübt wird.

Inhaltlich dreht sich 'Temple Of Haal' um die zwei Erhebungen: Halleberg und Hunneberg, zwei Tafelberggiganten von einmaliger Flora und Fauna geprägt, um die sich Mythen und Legenden ranken. Dazwischen im Schatten der Berge lag die um 1325 bestandene Siedlung Haal. Eine Konstellation, die immens viel Freiraum für Inspiration lässt. Klarer, melodischer, strukturierter und eingängiger haben NEKROMANT noch nie geklungen. Auf diesem phantestischen Epos von zeitlosem Charakter werden klassische Heavy Metalstrukturen fließend mit epischer Schwerblut Doomkante auf überwiegend erlesenem Level kombiniert.

Fazit: Ein zwischen eleganter Melodieführung, hämmernden Akkorden, ruhigen Momenten und gewaltig fließend explosiver Taktrhythmusdynamik brillierendes Meisterepos. Majestätisch, Melodisch, Monumental, - unnachahmlich zeitlos! 9/10

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