BATTLE BEAST - Circus Of Doom
VÖ: 21.01.2022
(Nuclear Blast)
Style: Heavy Metal
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BATTLE BEAST
Die Hofnung, der Kelch, die neue BATTLE BEAST-Scheibe zu reviewen, ginge anno 2022 an mir vorbei, zumal es Kollegschaft gibt, der Solche Alben deutlich mehr liegt als mir, erwies sich leider als Irrtum, *mit dem Kopf schüttelt, *seufzt*. Nun, denn, sei es wie's sei. Ok, dann mal los...
Mit 'Circus Of Doom' veröffentlicht die finnische Heavy Metalband BATTLE BEAST ihr sechstes Album. Auch diesmal werden sich am Inhalt die Gemüter spalten. Sängerin Noora führt mit ihrem zwischen klarem Gesang und harrscher Tonlage souverän durch alle zehn Tracks. Eines sticht allerdings allzu deutlich heraus. BATTLE BEAST sind unglaublich gereift, das Songmaterial wirkt routiniert, von mangelnder Professionalität keine Spur, im Gegenteil, alles wirkt klar und überschaubar durchstrukturiert. Bei „Wings Of Light“ kann man es sich erlauben das Tempo vollständig rauszunehmen und in poppige Regionen zu driften, ehe der Rockfaktor abermals kräftig angezogen wird. So durchweg eingängig mit ungemein Ohrwurmpotential waren die Finnen bisher noch nie, da passt auch das schöne Fantasycoverartworkdesign nahezu perfekt ins Bild.
Noora Louhimo ist mir ihrer zwischen Klarton und Kratzigkeit liegenden Stimmfärbung deren Organ allen Kompositionen ihren Stempel aufdrückt, ein echtes Alleinstellungsmerkmal, dass der transparent produzierten Choose Gestalt verleiht. Erfreulicherweise stehen die Gitarren trotz Keyboardpräsenz auf dem sechsten BATTLE BEAST-Studioalbum wieder deutlich mehr als beim kitschigen Vorgänger „No More Hollywood Endings“ im Vordergrund. Zu Heroischen nur durch Chorälen unterstützten Parts kommt das Tasteninstrument zeitweise gar richtig effektiv zur Geltung. Eingängigkeit und Harmonie stehen in Balance zueinander. Das Gesamtresultat klingt wie eine auf ein bestimmtes Fanklientel zielende Mischung aus Pop, Rock und heroischen Symphonic Metalanteilen wofür die oft miteinfließenden Hintergrundchorgesänge mitverantwortlich zeigen. Un(v)erträglicher Keyboardkleister bei Poprocknummern wie „Where Angels Fear To Fly“ und „Russina Roulette“ überschreitet die Toleranzgrenze. Von solchen Ausfällen abgesehen, ist BATTLE BEAST ein ambitioniertes Gesamtwerk mit Top-Multimediaverkaufs-Charteinstiegschancen gelungen, das trotz sich bezeichnender weise viel zu häufig selbst wiederholendem Grundschema über ein halbes Dutzend Ohrwurmhits vom Prägesiegel „Wings Of Light“, „Eye Of The Storm“, „Master Of Illusion“, „The Road Of Avalon“, „Armageddon“ sowie der flotten zeitweilig mit galoppierenden Gitarrenakkorden geschwungenen Peitsche „Freedom“ beinhaltet.
Fazit: BATTLE BEAST / NIGHTWISH / SABATON-Fanklientel wird 'Circus Of Doom' wohlwollend empfangen, sich vom Mainstream-Sektor fernhaltende Teile der Metallerschaft hingegen weiter einen Bogen um solche Tonträger machen. 7/10