SONATA ARCTICA - Acoustic Adventures - Volume One

01 sonataarctica

VÖ: 21.01.2021
(Atomic Fire Records)

Genre: Power Metal unplugged

Homepage:
SONATA ARCTICA

Die Pandemie treibt immer buntere Blüten, bei der Suche was Bands so alles anstellen können, während Konzerte nicht möglich sind kommen die seltsamsten Ideen raus. Von einer im Roots Rock basierten Band ist man ja Akustikalben gewöhnt, aber von Power Metalformationen? Finnen waren ja für ihre verrückten Ideen schon immer bekannt, und so wagen SONATA ARCTICA das Abenteuer, das sie dann auch gleich so benennen.

Wie man sich vorstellen kann, sind einige Titel nicht mehr wieder zu erkennen, da auch das Tempo massiv gedrosselt wurde. Aber Respekt, dass man sich nicht nur an langsamem Material versucht hat, sondern quer durch die komplette Diskografie gegangen ist. Bei den sanften Nummern machten sich natürlich die am besten, die wie „Tallulah“ vom Piano geführt werden, den das Instrument ist präsenter als bei den meisten Unplugged-Scheiben, die ich kenne.

„As If The World Wasn´t Ending“ sieht dann auch dezente elektrische Instrumentierung in Form von E-Piano und Orgel. Von den eher von der Klampfe geführten Stücken weiß vor allem „On The Faultline“ zu überzeugen, das sehr zurückhaltend inszeniert ist und eine leichte LED ZEPPELIN-Schlagseite nicht verleugnen kann. Bei „Tonight I Dance Alone“ stehen hingegen eher die getragenen Vocals von Tony Kakko im Vordergrund.

Richtig aufhorchen lässt speziell der Opener, „The Rest Of The Suns Belongs To Me“ ist normalerweise ein typischer Up-Tempo-Banger, hier erinnert lediglich die Weite im Chorus an das Original. Feinfühlig arrangiert spielen Tasten und stromlose Saiten sehr geschickt miteinander, während es nur marginale rhythmische Unterstützung gibt. Die Anklänge spanischer Gitarren im Solopart zeugen ebenfalls von den Qualitäten der Combo.

Hier werden Lieder in andere Genres transferiert, dass man sich doch verwundert die Augen reiben muss, aber es funktioniert auf seine Art. Das schwerfällige „A Little Less Understanding“ bekommt mit Banjo einen County-Anstrich. „Wolf & Raven“ sieht das Piano zwischen klassischen Anleihen und Jazz zu bieten und „Paid In Full“ liegt irgendwo dazwischen. In „Don´t Say A Word“ gelingt es auch noch eine gewisse Atmosphäre aufzubauen.

In der Hinsicht gewinnt die instrumentelle Vorgabe von „Alone In Heaven“ noch mehr, hier werden an Opulenz fast schon SAVATAGE-artige Sphären erreicht. Das alles ist ungewohnt zu hören, doch für aufgeschlossene Ohren interessant, denn die Truppe erfindet sich zum Teil neu und kann damit überzeugen. Zwischendurch wird auch mal etwas lahm, aber das hat man bei ähnlichen Projekten ebenso, man darf auf die im Titel angekündigte Fortsetzung gespannt sein.

7 / 10

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