HARPYIE - Blutbann
VÖ: 28.01.22
(Metalville/Rough Trade)
Style: Mittelalter / Folk Metal
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HARPYIE
Album Nummer 7 für die Ostwestfahlen. Kann "Blutbann" den Erfolg der Band erhöhen? Denn die Ausrichtung der aktuellen Scheibe beschreitet seichte neue Wege. Als erste Änderung präsentiert sich der Ausstieg der Geige und ein Wiedereinstieg der Drehleier. Passt. Viel offensichtlicher aber ist der leichte Hang zu eher elektronischen Themen, die "Blutbann" leicht verändern. Hatte hier etwa ASP seine Hände im Spiel, der bei "Nachtfalter" seinen Stempel aufdrücken konnte? Überhaupt wirkt der Silberling deutlich aufgeräumter und ausgeglichener. Mehr atmosphärische Mittelparts und teilweise ruhigere Songaufbauten mit Hang zur Gotik dominieren vor allem die zweite Hälfte der Scheibe. Auch wenn man mit den Themen rau und aggressiv wirbt, kann ich diesem Umstand nicht gänzlich zustimmen, denn eigentlich klingen die Jungs wie immer. Natürlich klingen die Gitarren in fast allen Stücken rau und dreckig (erinnern mich stark an Ingrimm), diese können aber leider wieder einmal rein gar zur Melodieführung der Stücke beitragen. Für mich immer schon ein starkes Manko der Band. Das meist monotone Geschraddel könnte definitiv einmal ein anständiges Facelift und mehr Aufmerksamkeit vertragen. Herzstück der Songs grundsätzlich Refrains und Bridges, die für Abwechslung sorgen. Leider bleibt ein Teil der Kreationen dabei völlig austauschbar. So bekommen einige Stücke bei mir durchaus das Prädikat "nett" nie aber den Titel "Hit".
Fazit: Einige sehr nette Ansätze, die durch die Monotonie der Gitarren leider im Keim erstickt werden. "Blutbann" ist ein Album das sich leider nicht mit anderen Releasen in diesem Genre wirklich messen oder duellieren kann, für echte Fans aber ein deutlicher Schritt nach vorne bedeuten sollte. So lautet mein abschließendes Fazit auch nur 6 von 10 Punkte für ein Album, welches mit einigen Parts großes Interesse weckt, sich aber selbst nach vielen Durchläufen einfach nicht im Ohr festsetzen mag.