BUZZARD CANYON - Drunken Tales Of An Underarchiver... The Saga Continues


VÖ: 28.01.2022
(Argonauta Records)

Style: Psychedelic Rock und Heavy Stoner-Blues

Homepage:
BUZZARD CANYON

Nach heftig durchzechter Nacht kommt der Gesetzlose irgendwo in eine ihm völlig unbekannte Stadt, um dort weiter Party zu machen, statt sich abzulegen, wie es eigentlich normal wäre. Doch was die in Connecticut beheimatete US-Psychedelic-Stoner-Rock-Fusion BUZZARD CANYON angeführt von Gitarrist Vocalist Aaron Lewis und Sängerin Amber Leigh aus dem Ärmel schüttelt, ist alles andere als leicht verdaulich. Entweder arschtretend flott wie beim krachend flotten Einstieg „Ruf“ oder gediegen schleppend auf Wüstenrock bei „Stumblin' Drunk“ oder dem rockigen „Cocaine and Cigarette Burns“ geeicht, ehe das kühle Bier am Tresen weggezischt wird... soviel schummriges Kneipenflair verströmt 'Drunken Tales Of An Underarchiever... The Saga Continues' der zweite Studiolangteller des US-Fünfers, gibt sich ebenso unberechenbar wie abwechslungsreich, da rauchen die Verstärker aus allen Membranen! Klassische Fuzzgitarrenakkorde treffen schleppend rumpelige Stonerrockergüsse, bittersüßes Bluesfeeling, pumpende Bassgrooves, männlich-weiblicher Dual-Gesangskontrast und satter Schlagzeugpunch umgeben durch fließenden teils gespenstischem teils melancholischem Psychedelic Metal-Vibe. Exakt so derb schräg, wie sich's für solche Art von Alben geziemt! Das Einflussspektrum der Amis reicht vom klassischen Blues über 70er-Hardrock vom Typ LED ZEPPELIN/KISS und Spacerock der Duftmarke HAWKWIND bis (Proto)-Punk Urvätern wie MC 5.

Alben wie dieses sind wieder mal ziemlich typischer Stoff aus dem Hause Argonata Records, der Leute die drauf können in Begeisterung versetzt und Psychedelic-Rock/Heavy Stonerbluesmuffel sowie auf aalglattgebügelten Plastiksound gebürstete Weicheier auf Anhieb die Kinnlade nach unten klappend schnellstens das Weite suchen lässt,  doch wen kümmert es? Dreckiger nie zu glattgebügelter Rock n' Roll, ganz nach meinem Gusto.

Sängerin Amber Leigh führt mit ihrem sowohl klarstimmige Psychedelic-Facetten zu stimmlich gar nicht allzu weit entfernt liegender Sängerinnen wie JEX THOTH aufweisenden Organ sowie oft schräger melancholisch gefärbte Stimmvariation annehmender Klartonfacettenvielfalt souverän durch alle Tracks. BUZZARD CANYON servieren ihr bunt gemischtes Psychedelic Heavy/Stoner Rock-Elixier für Fans, die es gern schräg zwischen allen Stühlen mögen... abgedreht laut heftig, überbordend exzessiv mit gesunder Portion Humor verwaschen trocken rockend mitten durch die Brust ins Auge. Derbe punkig wird’s bei „Where Eagles Dare“ auch die flott Schläge ins Eigemachte austeilende „Psychedelic Punk Farm“ erlaubt sich keine Gefangenen. „Fools and Halfwits“ dröhnt als rotzräudig rumpelig verwaschen durchgeknallte Kurzabfahrt mit verwaschen schrägem, das Genre humorvoll parodierendem Folkrockanstrich deren Vitalität den Stimmungspegel gewaltig nach oben schnellen lässt. 

Was diesen US-Fünfer so mögenswert sympathisch macht ist nicht nur allein dessen Stil, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass Schräges bei BUZZARD CANYON erst recht schön schräg klingen darf, wenn schon mal der ein oder andere Ton daneben geht oder nicht genau trifft, ohne allzu großen Qualitätsverlust versaubeutelt zu wirken. Warum? Weil's bei der Truppe schlicht und ergreifend einfach dazugehört! Das ist es, was unserer ach so perfektionierten Digital-Gesellschaft schon lange richtig fehlt, und zwar ein mächtiger Tritt in den Arsch,  der unmissverständlich zeigt, dass auch oder gerade nicht perfekt Funktionierendes den krassen Gegenpart dazu bildende, durchaus mit Fehlern behaftete seine Daseinsberechtigung hat.

Wer das 'Hellfire & Whiskey'-Debüt kennt, kann sich vorstellen, was abgeht. Wieviel Promille braucht es eigentlich, bis so ein Album erst im Kasten ist? Unwichtig. Eines ist sicher: Dass die Luft bei den Amis selbst am Ende längst nicht raus ist, zeigt sich auch im fast acht minütigen vom Spacelastigen Lavavulkan zur Supernova explodierenden Heavy Psychedelic-Jam „Gashole“.

Fazit: Herrlich schön perfekt unperfekter Psychedelic Heavy Stoner Rock mit Hörnern! Siedend heiß gekochtes Elixier, dessen verwaschene Substanz sich wie schleichendes Gift unaufhaltsam ins Gehör frisst. Damn it! Feed the... Silver Machine, get some Rock n' Roll and... - Kick out the Jams! 8,5/10

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