OVERDRIVE - Metal Attack
VÖ: Bereits erschienen
(Reborn Classics)
Style: Heavy Metal
Homepage:
OVERDRIVE
Neuauflagen, die nächsten,- und was für welche! Teil I, den Anfang eines für Oldschool-Maniacs jederzeit empfehlenswerten Doppelpacks macht 'Metal Attack' von der schwedischen Underground-Traditionsstahlschmide OVERDRIVE markierte deren Vinyleinstand – eine Platte die ich bis in alle Ewigkeit mögen werde, warum? Weil sie Heavy Metal in reinster sprich ursprüngichster Form direkt von der Basis enthält, der selbst fast vierzig Jahre nach Herstellungsdatum nichts von seiner Klasse eingebüßt hat. Hymnenfaktor gepaart mit gaballter Durschlagskraft, kraftvoll röhrender Gitarren und hervorragender Melodieführung bestimmen das Bild aller zehn Studiotracks, die mit vier Bonustracks aufgestockt wurde, den Anfang mach '20th Century', der 7er-VinylSingle-B-Seitentrack von der ersten schon als 2-Track Kassettendemo veröffentichten gleichnamigen 'Overdrive'-Single, danach folgen mit dem Instrumental „Sounds Of War“ eine von treibenden Schlagzeugbeats vorangetrieben deftig röhende Gitarrenorgie bester Früh80er-Schwedenstahlkunst sowie Rohversionen von 'Metal Attack' und 'Heart Of Stone'. Damals wie heute bleibt mein Eindruck von dieser alles auf dem Classic Metal-Sektor wegfegenden Demonstration: Superber Hymnenstahl mit unwiderstehlichen Gitarrenrifforkanstürmen mörderischer Gitarrenwände die mit unaufhaltsam brachialer Urgewalt Schädel spalten und irrsinnig fesselndem Wahnsinnsmelodiefundus aus dem hohen Norden!
In Pelle Thuresson verfügten OVERDRIVE schon über einen Sänger, dem selbst extrem herausgeschrieene High Pitched Screams keinerlei Problem bereiteten, wobei es gerade der gequälte Gesangsstil ist, der dieser Scheibe unverrückbar ihren Geist einhaucht, auf dem nur ein Jahr darauf 1984 erschienenen Nachfolgealbum 'Swords and Axes' teilten sich alle Musiker ihren Sänger unterstützend die Vocals. Pelle's Organ blieb weiter als prägende Leadstimme im Bandgefüge Tonangebend. Dazu noch dieses berauschende Coverartwork, wo der kraftstrotzende langhaarige Krieger den Bizeps ausfährt, die Muskeln spielen lässt und die Gitarre in volle Spannung bringend, zerreisst, das ist hinsichtlich Musik in Bezug zum Albumtitel Programm, was für zarte Gemüter prollig wird, besitzt gewaltig viel Aussagekraft! Es war als würde Schweden seine Ketten sprengen, das Signal für einen Ausbrauch der Rellion fundementalen Ausmaßes auf metallischer Ebene, der tiefe Spuren in Europa und auf der Welt hinterlassend eine der besten Metalszenen unseres Planeten hervorbringen sollte!
Nicht allein Bandmentor und Schwedenstahlurgestein Janne Stark, dessen unorthodox eigenwilliges Gitarrenspiel alle Stücke mitgestaltet gibt den Songinhalten deren unverwechselbare Eigenstilnote, dafür stand die gesamte Band in Person von Kjell Jacobsson, der mit Bandmastermind Janne Stark ein bärenstarkes Saitenduo bildete, angetrieben von Bassist Kenth und Schlagzeuger Kenta Svensson blieb da kein Auge trocken, jedes Riff dröhnt wie ein mächtiger Donnerschlag! Gerade die zwei frühen OVERDRIVE-Alben gehören zum besten, was aus dem 80er-Schwedenstahlurozean zusammen mit HEAVY LOAD, JACKWAVE und GOTHAM CITY ans Tageslicht geschwemmt wurde. Das mit jeder Note wunderbar antiquiert klingende Album weckt regelrecht den Begriff 'Nostalgie', genau dieser herrlich zeitlose Sound ist es, den meine Wenigkeit als restlos überzeugter Oldschool-Maniac unerschütterlich liebt und wertschätzt.
Angefangen vom knalligen Powerspeedlastigen Hymnen-Fegern wie den gleich mal fett krachend ins Gebälk hauenden Opener „Back On The Hunt“, den packenden Midtempostampferm „Breaking Out“, schleppende Riffmonster vom Typ „Metal Attack“, vor halsbrecherischen zugleich griffigen Tempowechseln, galoppierenden Gitarren und Filigran-Leadsoli strotzende Smasher der Prägung „Confused“, „Doomwatch“ „Sweat Fear“ oder das im klassischen Hard Rock-Stil knallende „Freelancer“ zur episch von einem fesselnden Schlagzeugsolo eröffneten zwischendurch in einer Speedorgie mündende am Ende gespenstisch in gedrosselter Tempostufe ausklingende Gitarrenabfahrt „The Battle“ bis zur abschließend gar den Reiz dessen, was Heavy Metal ausmacht, wofür es steht und was es bedeutet, Metalfan zu sein, selbsterklärenden Bandhymne „Overdrive“ stehen mir beim Genuss dieser Hammerscheibe jedesmal alle Nackenhaare senkrecht nach oben, soviel pure Energie liegt in der Luft, - und... das Headbanger-Feeling erwacht!
Für mich gehört das OVERDRIVE-Debüt 'Metal Attack' unangeforchten zur erlesenen Riege, der Speerspitze der besten Skandinavien-Metal-Alben aller Zeiten - Titel und Coverartwork könnten aussagekräftiger kaum sein. Hier manifestierten sich Grundlagen schwedischer Ur-Stahlschmiedekunst die damals wie heute parallel zur frühen britischen NWOBHM-Blütezeit zwischen 1979 – 1982 keinen Deut schlechter als die besten Bands aus dem vereinigten Inselkönigreich klingen.
Es war im Jahr 1983 als der skandinavische Metal-Löwe ein schweres tiefkehliges Brüllen von sich gab, dass den europäischen Kontinent erschüttern sollte und weit darüber hinaus hallte... OVERDRIVE schlugen mit dieser Scheibe ein ganz wichtiges Kapitel skandinavischer und somit europäischer Heavy Metal-Geschichte auf.
Fazit: Zeitloser Schwedenstahl-Top-Klassiker-Kult mit urgewaltigem Nachhall. - RRROOOAAARRR! 9,2/10