TROUBLE - One For The Road/Unplugged
VÖ: 11.02.2022
(Hammerheart Records)
Style: Doom Metal
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TROUBLE
Nachdem diese Veröffentlichung bereits im Oktober letzten Jahres unters Volk gebracht wurde, erscheint sie nur vier Monate später als Neuauflage. Kein Wunder, schließlich hat das Doppel so einiges Interessante zu bieten, egal ob neu aufgelegte CD-Version oder als Zweifach-180g Vinyl. Interessante Wiederveröffentlichung für TROUBLE-Fans: Die 1994er 'One For The Road'-EP (streng limitiert auf 1.500 Einheiten) kommt wieder neu auf den Markt. Schlecht genug, das Ex-Bandsänger Eric Wagner tragischerweise letztes Jahr verstarb (R.I.P!) Mit ihm verlor die Heavy Metal-Szene im speziellen die Doomfront einen ihrer besten Stimmbandästheten, dessen markanter Gesang den Sound von TROUBLE/THE SKULL/LID/BLACKFINGER maßgeblich prägte.
Durch DEF AMERICAN-Chef Rick Rubin, der u. a. schon bei SLAYER und METALLICA's schwarzem selbst betitelten Metallica-Album seine Hände im Spiel hatte, wurde der auf 19:31 Minuten Länge begrenzten EP ein amtlich druckvoller Sound wie es sich für Epic-Doom obersten Topligaformates gehört, verpasst. Obwohl die fünf Songs „Goin' Home“, „Window Pain“, „Requiem“; „Another Day“ und „Doom Box“ zum Teil schon auf anderen TROUBLE-Alben zu finden sind, („Goin' Home“ - auf dem 2007er-Werk 'Simple Mind Condition' während „Requiem“ und „Another Day“ auf dem 'Plastic Green Head' im 'One More For The Road'-EP-Folgejahr 1995 auftauchen), quillt 'One For The Road' bestückt durch feinfühlige Melodieführung, Dunkler Melancholie, wummernde Gitarrenriffs, feinfühlige Leadsoli, wuchtige Drums und Eric Wagner's prägnant leidenschaftlichs Klageorgan über. Als Extrabonus liegt der CD-Reissue noch ein 'Unplugged' Album bei, das schon 2007 veröffentlicht weitaus weniger schwierig zu bekommen war als 'One For The Road'.
Als Ergebnis präsentiert sich ein Doppel, das keineswegs derart voll akustisch ins Gehör läuft, wie es der Titel 'Unplugged' suggeriert; allein das Experiment, epischen Melancholie-Faktor ohne fett riffende Gitarren zu erzeugen, birgt gewissen Anreiz für sich. Akustikgitarren, Klavier und Eric Wagners über jeden Anflug von Kritik erhabene Vocals gestalten ein Ergebnis, das wechselweise tiefenpsychedelisch/emotionale Wirkung entfaltet. Zehn Songs jüngeren wie älteren Datums sorgen für chilligen Hörgenuss, obgleich vermehrt Gefahr wegzunicken besteht. Schön dass mit „Waiting For The Sun“ oder dem YARDBIRDS-Cover „Heartful Of Soul“ zwei kräftig Schwung ins Geschehen bringende Kompositionen dabei sind, womit der durchaus reizvolle CD-Bonus nicht auszuwimpen droht, selbst im gemäßigteren Unplugged Modus - da beisst sich die Maus keinen Faden ab, - klingt Doom immer noch recht heavy!
Fazit: Für Fans, denen die EP noch fehlt, eventuell von Interesse, handelt es sich hier um eine allem voran für Sammler durchaus attraktive Kombination. 7,5/10