NIGHT COBRA - Dawn Of The Serpent


VÖ: 11.02.2022
(High Roller Records/Soulfood)

Style: Heavy Metal

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NIGHT COBRA

Irgendwo zwischen DAMIEN THORNE, MERCYFUL FATE, PORTRAIT, ANGEL WITCH oder SEASONS OF THE WOLF schlängelt sich eine aus den Tiefen der Nacht erhebende Königskobra auf der Suche nach ahnungslosen Opfern für überfall artige Angriffe auf die Lauscher des für mystischen Heavy Metal geeichten Fanklientels - verdrehte auch mal thrashlastige EXXPLORER-Attacken sind zwischendurch drin und ein kräftiger Schuß IRON MAIDEN an passender Stelle gehört fast selbstredend mit dazu! Nummern wie „For Those Who Walks The Night“ sind regelrechte Garanten für Gänsehaut irgendwie erinnern Basssolo und feine Leadgitarrenharmonien schon auch ein wenig an RUNNING WILD (!) oder fange ich etwa an, zu Träumen?

Christian Larson dürfte gesanglich polarisieren, obwohl dessen Organ aus meiner Sicht trotz manch kleinerem Hänger (wobei er schon mal ins Straucheln gerät) über weite Strecken zu den (abzüglich des Instrumentals „Acid Rain“) acht energiegeladenen Powersmashern passt. Wer Epicmovie-Spannung oder Sinclaresche-Horrorfilmdramaturgie sucht, auf kraftvolle Dynamik einschließlich voluminöser Gitarrenwände schwört, druckvollen Schlagzeugpunch verbunden mit hymnenhaftem Flair mag, sollte dieses knackfette mit reichlich viel Power vorwärts getriebene Debüt der Houstoner Nachtschlange dringend (!) antesten, dessen Songmaterial auch Live Fanschaaren klassischer Metalheads von 0 auf 100 zum Ausklinken bringen könnte. Mit der Neunminütigen Theatralikabfahrt „A Thousand Miles Away“ verabschiedet sich das Houstoner Quintett gebührend.

Etwas Punktabzug für die kurz bemessene Spielzeit von 32:29 Minuten ist durchaus gerechtfertigt, allerdings bei solcher Qualititätsarbeit vom Kaliber „The Serpent's Kiss“, „Lost In Time“ und „The Neuromancer's Curse“ verschmerzbar. Das gelungene Albumcoverartwork spiegelt den Inhalt der Musik sinngemäß wider, es passt zum Bandnamen, wehe, wenn diese Schlange zubeißt!  Ein ums andere Mal könnten knackige Midtemporiffparts wie bei Track sieben „In Mortal Danger“ zur Auflockerung hinzugefügt werden, um effektiv ausgleichenden Kontrast zu häufig treibenden Tempoattacken zu schaffen, ansonsten haben NIGHT COBRA sehr vieles richtig gemacht, deshalb gibt’s auch fette 8 Punkte  von 10 und an dieser Stelle noch folgende Warnung: - Headbangeralarm!

Fazit: Dramaturgeladen schmissiges Epic Action-Kino kombiniert mit fließender Powerdynamik. Vorsicht, – diese Kobra beißt mit kraftvoll-tödlicher Präzision! 8/10