BETH HART - A Tribute To Led Zeppelin

02 bethhart

VÖ: 25.02.2022
(Provogue/Mascot)

Genre: Blues Rock

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BETH HART

BETH HART ist wütend, richtig wütend, BETH HART war früher schon oft wütend und musste an ihrer Wut arbeiten. Doch dann kam Corona und nun ist die Wut zurück, was der Verfasser dieser Zeilen mehr als nachvollziehen kann. Im Gegensatz zur guten Beth hat der aber kein Ventil, um sie loszuwerden, während die Frau der Meinung ist bei LED ZEPPELIN könne sie nur singen, wenn sie wütend ist, nur so würde sie nur die Töne treffen, wenn sie wütend ist. Deswegen benötigte es die Krise, um „A Tribute To Led Zeppelin“ überhaupt möglich zu machen, denn mit ihrer Wut war die Sängerin bereit die Idee der Produzenten Rob Cavallo und Doug McKean umzusetzen.

Die beiden scharten eine gute Mannschaft um sich, um das legendäre Material einzuspielen. In der Tat sind die instrumentalen Parts sehr stark in Szene gesetzt, die Musiker agieren absolut auf den Punkt. Doch der Unterschied macht BETH HART aus, wobei man sich schon fragt, warum man wütend sein muss, um LED ZEPPELIN zu singen. Schließlich lobt die Dame auch die große Kunst, die den Songs innewohnt, für sie ist es also mehr als laute Rockmusik.

Hört man ihre Stimme, so kann man eine gewisse Rotzigkeit nicht leugnen. Wüsste man es nicht, man müsste sich tatsächlich fragen wer denn welche Version gesungen hat denn teilweise ist die Tonlage von Hart tiefer und das Timbre maskuliner als im Original. Es muss ihr auch einen Riesenspaß gemacht haben, sich mal so richtig auszutoben, zumal ihr Vortrag darunter nicht leidet. Bei den ruhigen Momenten kann sie ihr ganzes Gefühl hinein legen, um bei „No Quarter“ fast schon Bar-Lässigkeit zu verströmen.

Ein wenig als Gegengewicht zur rauere Intonierung legt David Campbell orchestrale Arrangements unter die Songs, wie man sie eher von Hart´s eigenen Scheiben erwarten würde. Bei „Kashmir“ sind diese ohnehin selbstverständlich, dass sie „Stairway To Heaven“ gut zu Gesicht stehen, kann sich jeder vorstellen und auch „The Rain Song“ profitiert davon.
Allerdings übertreibt man es streckenweise mit dem Bombast, das Basslick von „Good Times Bad Times“ wird davon zu sehr in den Hintergrund gedrückt. Und auch den „Black Dog“ hätte man einfach so bellen lassen können, gerade weil hier Dorian Crozier und Matt Laug so richtig den „Bonzo“ raushängen lassen.

Interessant ist ebenfalls die Songauswahl, irgendwie scheint BETH HART besonders auf „Houses Of The Holy“ zu stehen, denn die Hälfte der Songs findet sich auf „A Tribute To Led Zeppelin“ wieder. „The Crunge“ überrascht da sicher viele Fans, ist es doch ein funkiger Ausreißer, hier hat er ein wenig von ANA POPOVIC.
„Dancing Days“ wird mit „When The Levee Breaks“ verknüpft, was bei beiden Stücken einige Aspekte neu heraus arbeitet. Das zweite Medley aus „No Quarter“ und „Babe I´m Gonna Leave You“ fügt sich noch besser zusammen. Nicht nur damit gelingt es den Titeln den eigenen Stempel aufzudrücken obwohl man nahe am Original liegt.

8 / 10

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