WOLVERINE - A Darkened Sun
VÖ: 25.02.2022
(Sensory)
Genre: New Art Rock/Dark Metal
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WOLVERINE
Die Schweden haben vor zwei Jahren den Soundtrack zum prämierten Kurzfilm „A Darkened Sun“ geschrieben. Darin geht es um eine Frau, die zusehends in Einsamkeit versinkt und sich selbst stellen muss, um da heraus zu kommen. Ein Thema wie gemacht in Zeiten wie der Corona-Pandemie, wo in vielen Menschen exakt das Selbe passiert. Nun erscheinen die vier Tracks eher auf Songformat abgemischt als gleichnamige EP.
Musikalisch ist vom Death Metal-Beginn nur noch die düstere Atmosphäre geblieben, die passt aber eben sehr gut zum der Thematik. Stilistisch hat man sich in alle Richtungen geöffnet und verdient sich fürwahr das Label progressiv. Im eröffnenden Longtrack „Phoenix Slain“ lösen sich Riffs und elektronische Einsprengsel in einer schönen Harmonie auf, die den Boden für die weichen Strophen bereitet. Die flirrenden Gitarren und kühle Atmosphäre in der Mitte lassen den PORCUPINE TREE-Einschlag noch deutlicher zu Tage kommen. Gegen Ende schleicht sich mit einem Solo und Pianotönen Wärme ein, die im getragenen Finale mündet.
„A Darkened Sun“ lebt von diesen Kontrasten aus erhellenden Momenten und dunklen Stimmungen, wie das folgende „The Breach“ unter Beweis stellt. Das fast doomige Riff über Synthesizerflächen mündet in einen weiten Refrain, die Leadgitarren haben erneut floydsche Vibes. „Dead As The Moon“ verstärkt diesen Eindruck, Piano und Klampfe perlen herab, die Melodien geraten ins Schweben. Erinnert mit der Umsetzung in den Dark Metal-Kontext an Großtaten ihrer Landsleute TIAMAT.
Elektronischer wird es wieder im Schlusstrack „Hibernator“, der sich zäh dahin schleppt und auch wieder leichte Post Rock-Anklänge offenbart. WOLVERINE verstehen sich als gute Komponisten, die all diese Zutaten zu einem konsistenten Anstrich verrühren. Noch mehr gelingt es ihnen mit ihrem feinen Spiel die Emotionen glaubhaft rüber zu bringen und den Hörer zu berühren. Davon hätte es gerne mehr sein können.
7,5 / 10