TEN - Here Be Monsters
VÖ: 18.02.2022
(Frontiers Music)
Genre: Melodic Rock
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TEN
Ob das jetzt der Pandemie geschuldet war, lässt sich nicht feststellen, dafür lässt sich fest stellen, dass mehr als drei Jahre eine lange Zeit sind, die uns die Melodic Rocker auf ein neues Album warten ließen Garry Hughes und seine Mannen haben zu ihren aktivsten Zeit in der Zeitspanne drei neue Scheiben auf den Markt gebracht. Nun steht „Here Be Monsters“ in den Läden und es stellt sich natürlich die Frage on TEN die Zeit zur Klausur genutzt haben, denn seit der Rückkehr zu Frontiers konnten sie noch nicht voll überzeugen.
Vor allem sind sie leichter geworden, wobei die Briten nie das Schwergewicht der Szene waren, ihre Musik war stets leicht zu verdauen. Doch diesmal macht sich eine Lockerheit breit, die alles noch besser hören lässt, die bewusst einiges an Ballast über Bord geworfen hat. Vorbei scheinen die Zeiten von allzu viel Bombast mit Chöre und Orchestrierungen, ebenso wie den Versuchen richtig heavy klingen zu wollen; von der Düsterphase mit „Gothica“ hat man sich ganz offensichtlich verabschiedet.
Die Arrangements wurden entschlackt, geben den Melodien mehr Raum, welche diese nutzen um ins Laufen zu kommen. Hier herrscht der rockige Drive der Achtziger, der damals auch wenig Mittel benötigte. Die Strophe des Openers „Fearless“ wird nur von den Drums getragen, zwischen die sich immer das markante Grundthema mischt.
Ein Trick jener Ära war mit dem Refrain in den Song einzusteigen, wird hier mehr als einmal gebracht. Teilweise schlägt die Eighties-Affinität sogar in poppige Gefilde wie im fanfarenhaften „Immaculate Friends“, das ebenso diese Lässigkeit verströmt. Mit dem anschließenden von Piano getriebenen „Anything You Want“ verbeugt sich Hughes tief vor den BEATLES.
Von der Machart her erinnert „Here Be Monsters“ an das geradlinig rockende „Far Beyond The World“, allerdings ohne dessen leichten Bluesansatz. Die Drums wissen auch wieder Akzente zu setzen, hauen immer wieder knallige Momente rein, wenn auch nicht so genial wie auf „Stormwarning“. Klangtechnisch hat man dessen Volumen übernommen, der Mix fällt noch wärmer aus, was zur Grundausrichtung passt.
Auch die Balladen leben von der weniger ausufernden Instrumentierung, „Hurricane“ wird nur vom Piano begleitet und steigert sich zur Powerballade. Das Händchen für die weiten Refrains ist wieder da, die Leadfills haben ebenso Hochkonjunktur, das Spiel der Sechssaiter ist ebenfalls weich und gefühlvoll.
Nur einmal lassen sie krachen, wie die kantigen Riffs in den melancholischen Chorus münden hat etwas vom Referenzwerk „Name Of The Rose“. Alleine der Vergleich adelt das Werk, eines der besten seit dem 2011er Comeback. TEN haben die Zeit geschickt genutzt und sich auf ihre Kernkompetenzen besonnen.
7,5 / 10