SMED - Smed
VÖ: 18.02.2022
(Transubstanz Records)
Style: Psychedelic Heavy Stoner-Doom
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SMED
SMED wurden als Fusion aus Classic Rock, Psychedelic- und Retroacts wie THE GRAVIATORS, NYMF, VOID COMMANDER und einigen anderen gegründet. Inhaltlich widmet man sich raum greifenden Stoner-Doom der sich inspiriert von 70er-Classic Rock/Metalergüssen wie LED ZEPPELIN, URIAH HEEP, BLUE ÖYSTER CULT oder BLACK SABBATH auch Düsterrock- und Stonerkante zeigt.
Sänger Niklas Sjöberg Kennern auch von der Stonermetalcrew NYMF bekannt, singt, brüllt, röhrt und schreit sich heißer die Seele aus dem Leib als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.Auch die Gitarre von Tom Westberg der darüber hinaus immer mal finessenreiche Leadsoli einfließen lässt, dröhnt knarrzig heavy wie es bei solcher Musik sein muss, aus den Boxen. Komplettiert von John Holm am Tieftöner während Eddie Juneskär das Drumming übernimmt, gibt sich hier ein schlagkräftiges Band Line Up die Ehre, das für vielleicht schon recht bald für frischen Wind auf dem Psychedelischen Heavy Stoner Doom-Sektor sorgen wird.
Auf dem Albumcoverartwork kämpft das kleine Schiff erkennbar gegen starke Wasserströmung an, geschickt den kleinen Riffs entgehend, um seine Spur halten zu können, wenn es nicht auf Grund laufen will. Ähnlich wiedersinnig zwischen Sanftheit, Schwermut Beklemmung, Schmerz und unbändigen Energieausbrüchen verhält es sich mit der Musik von SMED auf deren selbstbetitelten Debüt.
Fließende Classic Rock-Kaskaden, steinharte Doomriffs, die so unverrückbar schwer wie gewaltig aus dem Wasser ragendes Felswände dröhnen, psychedelische Verspieltheit und ein immer vorhandener Hauch Unberechenbarkeit der es unmöglich macht, zu sagen, was als nächstes kommend vor dem Schiff liegt.
Extrem effektiv agiert das Schwedenquartett, wenn rollende Gitarrengrooves hymnenhaftes Faible so mächtig wie bei „Devil's Tide“ aufeinandertreffen. Auch schleppend walzende Dröhner wie „Queen Of The Goats“ die massiv Hörner zeigen und am Schluß energiegeladen das Tempo forcieren, wissen zu überzeugen. Auch düstere DANZIG-Facette und opulenter MONSTER MAGNET-Schmelz haben spürbar Eindruck bei dem epischen Stonerrocker „Flower Smokin' Priest“ hinterlassen. Zunächst geht es schleppend voran, danach fliegt mächtig die Kuh, wenn das Stück den Geschwindigkeitsregler übergangsweise nach oben dreht, und sich zu einer unaufhaltsam den Weg nach vorn suchenden Rauschrockorgie steigert.
Trotz starker Fähigkeiten des Vierers wuchert dessen prächtigstes Pfund bei der Vielseitigkeit aller Tracks verbunden mit beklemmend-düstermelancholischem Unterton. Letzteres schält sich bei Nummern wie den intensiv Emotionsgespeisten Tracks „Hal 9000“ oder „M. A. D.“ so nachhaltig heraus, dass es regelrecht fesselt, selbiges gilt für die hingebungsvoll in Trauer und innerlich am Seelenkostüm nagenden Gefühlen badende Ballade „Tears III“, bei „Heavy Metal Black and Silver“ geht stark beeinflusst in Richtung BLUE ÖYSTER CULT und gereicht der Kult-Hard Rockband bezüglich Intensität verbunden mit kraftvoller Heavyness in der Tat zur Ehre, der kauzig Psychedelisch rockende Ausklang wie ein schräges Exlixier aus LED ZEP/URIAH HEEP und BLACK SABBATH gepaart mit doomiger SOLITUDE AETURNUS-Schlagseite bleibt „1010 A. D.“ vorbehalten.
Damit steht ein Gelungener Auftaktrelease einer Band zu Buche, die es problemfrei mit der Schwerblütigen Psychedelic Desert-Doom-Konkurrenz aus Übersee, Italien und Griechenland aufnehmen kann. Faszinierend intensiver Heavy Psychedelic Schwermut Rock mit nachhallender Wirkung. 8/10