SANHEDRIN - Lights On


VÖ: 04.03.2022
(Metal Blade Records)

Style: Heavy Metal

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SANHEDRIN

Licht in dunkle Zeiten zu bringen, haben sich SANHEDRIN auf die Fahnen geschrieben. Ein Ziel, welches das New Yorker Trio mühelos erreicht. Dafür geht das Trio erneut knackfett heavy rockig zu Werke, dass es einen regelrecht mitreisst. Vergleiche zu irgendwelchen Retroacts mit Okkultem Einschlag in Bezug auf Sängerin Erica Stolz sind um es kurz n' knackig zu formulieren: - unzutreffend. Ihr kaum wirklich zu kopierendes Stimmorgan klingt eigenständig wie eh und jeh. Ihre unorthodox kehlige sowohl Hochtöne, warnende Untertöne und garstiges Feuer spuckende Stimmlage gräbt Vergleichen in aller Regel konsequent das Wasser ab.

„Correction“ legt zum Start einen coolen massiv NWOBHM-getränkten Heavy Metal-Kracher (QUARTZ, BATTLE AXE, IRON MAIDEN, BLITZKRIEG, TYGERS OF PAN TANG etc) einschließlich fetter Background-Vocals auf's Parkett, Faustreckkompatibles Kraftfutter zum Mitsingen offenbaren „Lights On“ (inklusive herrlich verträumt in Richtung 70er tendierender Passage), und Powergrower Marke „Change Takes Forever“. SANHEDRIN sind sich erneut völlig treu geblieben, was dem starken Gesamtresultat sehr entgegen kommt. Ein schlechtes Album ist mir bei diesem beschlagenen US-Trio noch nicht begegnet.

Locker bahnt sich „Lost in The Sea“ seinen Weg ins Gehör, wobei der phasenweise von darkwavigem Unterton á lá THE CURE/SISTERS OF MERCY/FIELDS OF THE NEPHILIM geprägtem Taktbeat sich als eingängige Hard Rocknummer zum exzessiven Kopfnicken und Mitwippen outet, demgegenüber steht mit „Code Blue“ einreichlich Taktbeat auffahrender von knackigen Riffs und taktvorgebender Schlagzeugarbeit ausgefüllter Dreher, der mittels düster melancholischem Blues Hardrock-Touch Marke JUDAS PRIEST/BLUE ÖYSTER CULT in den 70ern prickelnde Spannungssequenzen verströmt, die sich bis zum furiosen Finish regelrecht explodierend, steigern. Jeremy Soesville soliert wie ein Besessener, Drummer Nathan Honor schlägt kraftvoll ins Mett, während Erica's höchst charismatisches Organ fast wie eine Voodooqueen über dem Stück thront. „Scythian Woman“ lässt zur Abwechslung kräftig die räudig-dreckige Punksau raus - MOTÖRHEAD eine Prise DÈTENTE zu Recognice No Authority-Zeiten und MISSFITS kollidieren ausgeprägt rhythmuslastig miteinander. "Heroe's End“ zeigt tonnenschwer episch-doomige Facetten des New Yorker Trios, wobei starkes BLACK SABBATH/PENTAGRAM/CANDLEMASS-Faible zum Vorschein kommt, dass mit düsterem CIRITH UNGOL-Faible um sich wirft. Für ein großes Schlußfinish sorgt das Siebenminütige prickelnde Gänsehaut erzeugende „Death Is A Door“ wobei mir sofort Parallelen zu JESS AND THE ANCIENT ONES in den Sinn kommen, ehe sich der Schalter abrupt umlegt, und abermals deutlich präsentes NWOBHM-Feeling (early IRON MAIDEN, TOYKO BLADE, TYGERS OF PAN TANG (!) durchscheint, ist das rezessierende Individuum kräftig im Takt "Hey, Hey, Hey!" mitzubrüllen geneigt, ehe das Stück mit akustischem Gitarrenklangzauber endend, irgendwo zwischen sanften BLUE ÖYSTER CULT, COVEN, IRON MAIDEN und JEX THOTH-Momenten ausklingt.

Fazit: Aller guten Dinge sind drei. SANHEDRIN haben einen astreinen Hattrick hingelegt, wodurch das hochgradig flexible US-Trio zu einer festen Größe auf dem klassischen Heavy Metalsektor geworden ist, an der es kein Vorbei gibt.-  Erlesen vielseitiger  Classic Metal Tobak! 9/10