ODDLAND - Vermillion

Verfasst von Rainer Petry am 07. März 2022.

VÖ: 11.03.2022
(UPRISING! Records/Target Group)

Genre: Prog Metal

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ODDLAND

2012 waren sie eines der großen Versprechen des Progressive Metal, als die Finnen ihr Debüt „The Treachery Of Senses“ bei Century Media veröffentlichten. Leider wurde es in der Folge still um ODDLAND, nur ein weiteres Album wurde 2016 mit „Origin“ veröffentlicht. Nun folgt das dritte Album „Vermillion“, mit dem der Vierer noch einmal angreifen will.
Angriffslustig sind einige ihrer Riffs in der Tat, die Truppe mag es gerne kernig, wenn auch klangtechnisch manchmal sogar etwas kornig. Dabei liegen die Riffs sehr tief, dazu wird verstärkt mit Effekten gearbeitet, die Klänge sind sehr verzerrt, teilweise kaum zu identifizieren. Das ist aber klar als Kunstgriff zu verstehen, als dass es einer schlechten Produktion geschuldet wäre, denn die weist genügend Dynamik auf.
Ab und an schaut ein verfremdetes Saxophon vorbei, was an PANZERBALLET denken lässt, ein gar nicht so abwegiger Vergleich. Die abgehackten kalten Riffs sind mehr im Djent beheimatet als im konventionellen Prog Metal. Im Leadbereich kann man das Selbe beobachten, ein durchaus unterkühlter Sound, wobei die kompositorisch gar nicht so angedacht sind, ebenso die artrockigen Flächen und ruhigen Passagen.
Das alles wechselt sich so konsequent wie geschickt ab und verschmilzt recht konsistent miteinander. Hier prallen die Welten nicht so direkt aufeinander wie etwa bei VOLA, sind mehr im Fluss. Wobei Sakari Ojanen gesanglich vom gutturalen Fach über getragene Passagen bis hin zur entrückten Theatralik, welche man von LEPROUS kennt, alle Register zieht.
Bis auf die kurzen durchweg sanften „Arrival“ und „Pathway“ wird in jedem Song eine reiche Auswahl dieser Palette bedient, ohne den roten Faden zu verlieren. Erstgenannter ist die Eröffnung des fünfteiligen Titeltracks, der einen Großteil des Albums ausmacht, und sich im Ganzen als massiver Longtrack beweist. Damit setzen sie eine klare Duftmarke auf der Landkarte, welche Freunde des modernen Prog antesten sollten.

7 / 10