SHAMAN´S HARVEST - Rebelator

03 shamansharvest

VÖ: 11.03.2022
(Provogue/Mascot)

Genre: Southern/Alternative Rock

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SHAMAN´S HARVEST

Seit mehr als 20 Jahren sind die Jungs aus Missouri schon aktiv, die immer wieder langen Pausen von drei oder vier Jahren haben bislang die große Karriere nicht in Gang kommen gelassen. Mit Sänger Nathan Hunt und Gitarrist Josh Hamler sind immer noch zwei aus der Gründungsbesetzung an Bord. Zumindest beim siebten Titel wollen es SHAMAN´S HARVEST wissen, „Rebelator“ ist eine Ansage, klingt wie Metal und Südstaaten.

Was die Sache auch direkt recht passend umreißt, denn in der Tat wildern sie in archaischen amerikanischen Liedgut des Südens, sind aber eher im Alternative Metal beheimatet. Wer aus der Symbiose jetzt Acts wie BLACK STONE CHERRY heraus liest, trifft noch genauer ins Ziel, wobei vor allem Hunt SEVENDUST zu seinen Haupteinflüssen zählt. Aber die Mischung aus Southern Rock und massenkompatiblen Alternative Hymnen wurde in den letzten Jahren von vielen Bands adaptiert.

Scheuen tut man sich hier nicht davor, auch mal recht moderne Ideen einzubringen, bereits der Opener „Under Your Skin“ bedient zeitgemäße Rhythmik. Das gilt auch für „Pretty People“, bei welchem Clint Lowery von Hunt´s Idolen mitmischt. Die Chant-artigen Chöre tragen fast Züge von indianischen Gesängen, kein Wunder gehören doch beide dem Stamm der Lumbee an.
BLACKFOOT, die bekannteste Southern-Band mit indigenem Ursprung ging auf ihrem letzten Dreher auch in die Alternative-Richtung. Während die aber sehr erdig und direkt zu Werke gingen setzt es hier ein mächtigeres Klanggewand, das richtig einen auf dicke Hose macht. Dafür bleibt aber streckenweise die Dynamik auf der Strecke und somit das Feeling.

Deftig rocken tut noch „Toe The Line“, wenn auch mit sehr moderner Ausrichtung, während „Wishing Well“ eher locker daher rifft. Viel besser gefällt sich die Band bei weitem Refrains, die mal schön braten wie „Wildfire“ oder eben dem sehr auf Airplay schielenden „Voices“. Besser funktioniert das eher wenn SHAMAN´S HARVEST rootsiger zu Werke gehen und bei „Wildfire“ lässig arrangieren.
Speziell „Bird Dog“ hat viel von den traditionellen Klängen, vielleicht täte sich die Formation einen Gefallen, wenn sie nicht so offensichtlich agiert. So entstehen die spannendsten Momente, „Mama“ macht als gespenstische Ballade eine gute Figur und das atmosphärische „Lilith“ würde selbst MASTODON zu Ehren gereichen. Leider versucht sie mit kurzen, knackigen Stücken die Erfolgsleiter nun mit Gewalt zu stürmen.

6,5 / 10