INVOCATOR - Weave The Apocalypse


VÖ: 11.03.2022
(Hammerheart Records)

Style: Groove-Thrash

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INVOCATOR

CD 1
Wo es beim Debüt noch gnadenlos killend zur Sache ging, nahmen plötzlich massive Grooves in Verbindung zu zeitgemäßem 90er-Thrash Gestalt an. 'Weave The Apocalypse ist extrem thrashlastiger mit leichten Hardcore-Anteilen ausgerichtet, wodurch die Death Metalanteile vollständig zu Gunsten starker Groove-Thrash Breitseiten weichen mussten. Auf Dauer gesehen wird’s wie schon beim Erstling etwas zu monoton. Spätestens an Nummern wie „Condiction Critical“, „Land Of Misery“ dem heftig Hupfdohlenkompatiblen-Midtempogroover vom Typ „Breed Of Sin“ oder „Doomed To Be“ offenbart sich bei vermehrtem Sprechgesang ein klares Faible für Modern Metal-Thrash á lá PANTERA/ MACHINE HEAD, was für Fans erster Stunde, die auf knallharte Death-Thrash-Abrisse gehofft hatten, doch eine herbe Enttäuschung darstellte. Spielerisch blieb das Album obwohl es einen Kategoriewechsel nach sich zog, der Klasse seines Vorgängers nichts schuldig, auch wenn es keinen brutal pfeilschnellen Death-Thrash mehr servierte. Als Genrealbum für Groovethrasher taugt es allemal.

CD 2:
Auch die Live-CD als Bonizugabe hat es mit dem kompletten Liveauftritt in Odense angefangen mit „Excursion Demise“ endend mit dem MACABRE-Cover „Mr. Albert Fish“ zwar ordentlich in sich, doch der überflüssigen Promoversionen des 1992er Tapes von „Doomed To Be“, „Land Of Misery“ und „Lost At Birth“ sowie zwei Coverstücken „The Eternal War“ von ihren dänischen Landsleuten ARTILLERY und dem gewagten DARK ANGEL-Cover „The Promise Of Agony“ dass dem räudigen Rumpel-Thrash-Original nur bedingt gerecht wird zumal Jacob Hansens Organ deutlich den Kürzeren gegen das vor Attitüde berstende Organ eines Ron Rinehart zieht, hätte es nicht bedurft. So schön und gut satte 112 Minuten Gesamtspielzeit zunächst erscheinen - anbetrachts der eisernen Regel - Qualität geht über Quantität - wäre diesbezüglich weniger deutlich mehr gewesen.

Obwohl der Bonusmaterialkatalog mit siebzehn kräftig aufgestockt wurde, wobei der Vergleich zum Excursion Demise-Debüt durch die einzigen zwei verbliebenen Attacken „Excursion Demise“ und „Occurence Conceales“ deutlich erkennbar wird, gibt es noch einen halben Punkt Abzug für zuviel unnötiges Füllmaterial. Der 1992-Nachfolger „Weave To The Apocalypse“ liegt gegenüber dem Excursion Demise-Debüt damals wie heute deutlich hinter dem Erstling, das Gesamtergebnis dürfte der auf gnadenloses Brutalo-Gemetzel mit Rübe-Abschraubgarantie schwörende Fraktion damals wie heute nicht mehr als ein müdes Lächeln abringen.

Fazit: Death-Thrasher werden den auf 90er-Zeitgeist im PANTERA/ MACHINE HEAD-Style getrimmten Doppel-Silberteller meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Geradlinig direkt mit massiven Groovewänden bei satter Vorwärtsdynamik ist dieser Output allem voran der Groove-Thrash-Fraktion als echte Alternative und lohnenwertes Bindeglied zu den Genre-Top-Acts ans Herz zu legen. 7,5/10

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