ANDI THE WICKED – Sexually Transmitted Mojo

03 Andithewicked

VÖ: 11.03.22
(ACFM Records/SPV)

Genre:
Instrumental Metal

Homepage:
ANDI THE WICKED

Instrumental-Alben sind ja nicht wirklich jedermanns Sache. Wenn so ein Album dann aber stimmig aufgebaut ist und im Fall von „Sexually Transmitted Mojo“ JOE SATRIANI Anleihen in sich birgt (erstmals deutlich erkennbar beim Song „Just A Tale“), dann sollte man sich definitiv damit näher beschäftigen. Hinter ANDI THE WICKED steckt Andreas Dötsch (u. a. bei STEELPREACHER und WOLFEN aktiv), der eben unter diesem Pseudonym schon seit paar Jahren u. a. auch Live (kleine Kostprobe davon mit „Drunk’n Dirty Guitar Solo“) unterwegs ist und bereits mit „Freak On Frets“ (EP, 2014) ein solches Solo-Album veröffentlicht hat. Das zweite Werk des aus der Metal Metropole Mittelrhein stammenden und überaus talentierten Gitarristen, stellt sich nicht als eine x-te Frickelkopie von Saiten Heroen wie INGWIE MALMSTEEN, STEVE VAI oder eines JEFF LOOMIS dar, sondern zeichnet sich als schlüssiges Gesamtwerk aus. Instrumentalalben, auf denen die Gitarren quasi den Gesang ersetzen findet man nicht allzu oft. Unter Zuhilfenahme eines fähigen Drummers (Jan Hintz, THE GRANDTRY, SKELFIR, APOTHIC), der den nötigen Drive von hinten raus mit reinbringt, entstanden acht nahezu perfekte Instrumentalstücke, die zum einen das Können des Gitarrenspiels und zum anderen ein Gespür für Melodien und Arrangements des Schöpfers an den Tag legen. Dötsch setzt dankenswerter Weise auf Nachvollziehbarkeit und nicht auf selbstbeweihräucherndes Skalengeschrubbe. Neben klassischen Power Metal Basics ("Staccato Mayhem", „Sexually Transmitted Mojo“) bedient er sich hierbei an Elementen aus Hard Rock ("Too Dumb To Quit"), Blues ("Heavy Blues"), Klassik („The Classical Part Two“) und sogar Flamenco ("The Wicked Interlude"), um die Songs voneinander abzuheben oder wie im Falle des 4-teiligen „Four Chapters“ miteinander elegant zu verbinden. So entstanden
insgesamt 47 Minuten gut vertonte, hochklassische und gleichermaßen homogene Gitarrenspielkunst.
Definitiv nicht nur was für Gitarren-Nerds, sondern auch Liebhaber guter Gitarrenmusik.

Punkte: 9/10