FM - Thirteen

03 fm

VÖ: 18.03.2022
(Frontiers Music)

Genre: AOR

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FM

Eine der längsten Karrieren im Melodic Rock haben die Briten aufzuweisen, auch wenn sie zwischendurch, besser gesagt in den Neunzigern, weg vom Fenster waren. Seit der Reunion gehören sie mit stabilem Line-Up zu Rooster von Frontiers Music, produzieren jedoch autark vom italienischen Label. Trotz guter Scheiben und dem kleinen Hit „Frozen Heart“ haben FM nie den ganz großen Durchbruch geschafft, wissen dennoch eine treue Fangemeinde hinter sich.
Ihr Problem war schon immer dass sie nicht zwingend genug waren und nie so recht wussten auf welcher Seite des Atlantik sie stehen. Zwar wird sich an knalligen Arrangements versucht, doch irgendwie lässt man die amerikanische Seite nie so zu, dass sie komplett zünden würde. Auf der anderen Seite ist ihr britisches Understatement nicht zurückhaltend genug, um die Atmosphäre wie etwa MAGNUM zu evozieren.

Da macht auch „Thirteen“ keine Ausnahme, obwohl diese Scheibe ebenso jene Qualitäten besitzt, die man bisher so an der Formation schätzte. Da ist die klare Melodieführung, die recht erwachsene Komponierweise, die geschickte Songanlage, wie man sie etwa noch bei den Labelkollegen GIANT findet. Aber dieser Herangehensweise wird alles untergeordnet, was etwaige stilistische Ausreißer etwas einebnet. Das fördert zwar den Wiedererkennungswert, aber macht die Sache auf Dauer ein wenig gleichförmig.
Wenn Jim Kirkpatrick die Gitarre dann mal richtig krachen lassen darf wie in „Talk Is Cheap“ oder „Every Man Needs A Woman“, dann wird er von der angezogenen Handbremse etwas eingefangen. Jenes Schicksal erleiden auch der treibende Bass in „Turn This Car Around“, die Akustikgitarre der Ballade „Long Road Home“ oder die Keyboardfanfaren des Openers „Shaking The Tree“.

Auch die dezente Soulnote von „Be Lucky“, in der Art wie sie JOURNEY auf „Raised On Radio“ gebracht haben, wird in den Gesamtsound eingegliedert, sogar die TOTO-Verbeugung in „Be True To Yourself“. Dafür verlagern FM ihre Produktion ohne Reibungsverluste in die heutige Zeit, um etwaige Patina zu übertünchen. Gerade bei den Parametern machen sie vieles richtig, „Thirteen“ ist sehr gekonnt eingespielt und die Stimme von Steve Overland weiß nach wie vor zu überzeugen. Fans der Truppe können hier also bedenkenlos zugreifen, auch wenn der Knote wieder nicht platzen will.

7 / 10

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