ON THE LOOSE - On The Loose


VÖ: 20.03.2022
(Eigenproduktion)

Style: Epic Doom

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ON THE LOOSE

Welcher Doomfan denkt bei dem gleichnamigen Debüt der Portugiesischen Doomkapelle ON THE LOOSE nicht an CANDLEMASS? Für den Gesang ist AIRFORCE-Sänger Flavio Lino zuständig, dessen Leidenschaft neben klassischer NWOBHM dem zentnerschwer walzenden 'Epic-Doomsektor gehört, wobei sein auf Bruce Dickinson gemünztes Organ stimmlich auf diesen Siebentrackling zugeschnitten ist. Sieben Doomwalzen, deren Songlänge zwischen fünfeinhalb über sechs bis zum 9:45 Minuten-Monolithen Dreamer endet, versprühen majestätisch episches Flair, um dem angestrebten Fanklientel zwischen CANDLEMASS und IRON MAIDEN gerecht zu werden. Da IRON MAIDEN-Fans im Regelfall doch schnelleres Kraftfutter gewohnt sind, wird dieses Album nicht unbedingt bei allen Jubelstürme der Begeisterung auslösen. „Midnight“, reflektiert beinahe den kompletten Gesamtverlauf, wo infernalisches Geschrei zwischendurch den Stillevorhang der Nacht zerreisst, vier Folgetracks “Deceiver“, „Desire“ „Path“, „Lust“ fahren auf derselben Spur. Hintergrundchorgesänge hellen die Nummern zwar ein wenig auf, wenn ausgerechnet die Bandhymne zum Schluß mehr Pep besitzt (mit Ausnahme von „Dreamer“) als alle fünf anderen Stücke, sagt das viel.

Mal ist es das Element Wasser, das Anfang und Ende eines Songs markiert, dem gegenüber das Feuer steht, Luft (Sturm und Rabengekrächz) sorgen für mystischen Einstieg ehe das erste tiefer gelegte Gitarrenriff signalisiert, dass es erneut schleppend episch wird und so wie es begann, endet der Langriemen auch, mit Rabengekrächz und Sturmrauschen. Flavio Lino und darin liegt der gewaltige Unterschied, heißt jedoch bei aller hingebungsvoll ins Mikro gesungenen Dickinson'schen Theatralik weder Felipe Plaza Kutzbach noch Messiah Marcolin, deren Organ bei solchem Liedgut XXL-Gänsehautschauer über den Rücken laufen ließe, obwohl er seine schwierigen Gesangslagen von einigen Malen, wenn es überzogen theatralisch wird, sich ein wenig verzettelt, doch über weite Strecken gut meistert. Wenn es trotz amtlich druckvoller Soundmischung einen Faktor gibt, wodurch das Gesamtresultat nach unten gezogen wird, ist es der unverändert gleichbleibende Geschwindigkeitsfaktor, - etwas mehr Flexibilität würde dem Gesamtergebnis noch mehr entgegen kommen, weshalb dieses Album exakt auf der Gelbzonenschwelle stoppt, anstatt sicher die Siebenergrenze zu überspringen.

Fazit: Ob es mit diesem gewagten Versuch gelingen sollte, treu ergebene IRON MAIDEN-Fans hinterm Ofen hervorzulocken und eingeschworene Doomlunatics gleicher maßen vom Gesamtresultat zu überzeugen, wird sich zeigen. 7/10

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