CHILDREN OF THE SÜN - Roots


VÖ: 18.03.2022
(The Sign Records)

Style: Psychedelic Rock

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CHILDREN OF THE SÜN

Auf ihr 2019 erschienenes Debüt 'Flowers' lassen CHILDREN OF THE SÜN dieser Tage den Zweitling 'Roots' folgen. Unschwer wird erkennbar, dass eine stets das Songmaterial umnebelnde Brise Woodstock als die Hippie Bewegung auf ihrem Höhepunkt war, durch die Musik von CHILDREN OF THE SÜN geistert. Anhängerschaft von Hippie-Ikone JANIS JOPLIN und RIVAL SONS wird bei gemässigten Psychedelic Klangwelten wie „Reflection“, "Leaves", "Blood Boils Hot" oder "Reaching For The Sun", denen mehr hintergründig spannende ecstatisches Odeur entströmt als in den Vordergrund gerückte Gitarrenrock- Dynamik was allem voran der Hippie- und Krautrockfraktion das qualmende Tütchen zwischen den Fingern Träume vom Love, Peace & Happiness Olymp beschert, während im Geiste die Skyline von San Francisco aufleuchtet, wenn Utopia zum Greifen Nahe liegend ins gedankliche Blickfeld abstrakter Vorstellungen hineinschwebt.

Am besten gefällt das gemischte Damen/Herren-Schwedensextett, wenn es explosiv rockig zu Werke geht, - „Gaslightning“ und „Thunder“ entfachen deutliche Signalfeuer. Zwischenzeitlich besteht bei aller Geschmeidigkeit feinstimmiger Gesangsdarbietungen von Chanteuse Josefina Berglund Ekholm auch schon mal Hang zu sanften Tönen - begebt euch eine knappe Minute unter den Weidenbaum („Willow Tree“) schießt eure Augen und schlaft... oder lasst euch von „Man in The Moon“ zunächst Sand in die Augen streuen, ehe sich die Kompostion zu einem gewaltigen Riesen anwachsend, in einen opulenten Stadionbombastrocker hinein steigert; - vielleicht der beste Song einer vielseitigen Psychedelic Rock Scheibe im Retrogewand. Spannend naturreligiöser Spirit umgibt den Titeltrack „Roots“ - zauberhafte Sphären kreuzen sich mit rockigem Flair. „The Soul“ lässt beschwingt relaxtem Singer-Songwriter-Geist in die Seele dringen. „Reaching For The Sun“ schwelgt im Wechsel von leiser Tondynamik und bombastrockigen Elementen. Engelhafte Gesangslinien sorgen für leisen Abgang im „Epilog“.

Retrorockfans sollten hellhörig werden, Alle anderen  vorsichtig reinhören, denn die Scheibe hat, was neben dem lässigen Rhythm, Beat, Soul und Gospelfaible hervorsticht, deshalb sei die Warnung auf den Weg mitgegeben – immens viel Pop Appeal, was phasenweise richtig einlullt. Auch mir unbelehrbarem Oldschool-Hardrock/Heavy-Metalmaniac wird das Gebräu je länger es dauert, ein wenig zu ähem...seicht... - an der musikalischen Klasse von CHILDREN OF THE SÜN gibt es allerdings nichts zu rütteln. Irgendwie erinnert dieses Album glatt an eine Mischung zwischen BLUES PILLS, JANIS JOPLIN; JEX TOTH und RIVAL SONS, doch das ist bei solch breit gefächertem Schnittmengenfeld zwischen Rock, Blues Psychedelic, Soul, Singer-Songwriter u. v. m.  rudimentär.

Fazit Vielschichtige schwer im Love, Peace & Happiness Flower Power-Kosmos umher schwirrende Mixtur, die den Geist uriger Woodstock-Tage heraufbeschwört, - einer nicht mehr wieder kommenden Zeitepoche der Vergangenheit - als Freiheit gelebtes Kulturgut statt Fremdwort war...7/10