LUZIFER - Iron Shackles
VÖ: 25.03.2022
(High Roller Records/Soulfood)
Style: Oldschool Hardrock/Heavy Metal
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LUZIFER
Zunächst als Zweigprojekt aus den im Underground gefeierten Speed/Thrashern VULTURE, in Hamm/Westfalen geboren, taten sich Steeler (Bass), Stefan Castevet (Gesang, Gitarre) mit Gereon Deceiver (Drums,Background Vocals) zusammen, (seines Zeichens auch Drummer von BLIZZEN), um LUZIFER aus der Taufe zu heben. Entgegen obiger Stilistik geht es weniger treibend schnell, dafür melodisch an den 70ern bis Frühe 80er orientiert zur Sache. „Iron Shackles“ reitet als Titeltrack auf der Epic Welle. Danach wird mit dem von zweiminütiger Überleitung („Faltige Schwingen über Loudoun“) eröffneten „Hexer (in Dreiteufelsnamen“) ein mit deutschem Text an lupenreine DDR-Ostalgie im Sinne von Combos wie FORMEL I denken lassender Song inklusive vielseitig-spannender Gesangsvariation, plus Akustikgitarren mit heroisch Trauerklagender bis theatralischer Tonlage vorgetragener an das Dunkle Inquistionszeitalter erinnerndes Trumpfass aus dem Ärmel gezogen. Backgroundvocals, fesselnde Singalongs und furiose Tempowechsel geben der längsten jedoch nicht aus eigener (Band)feder stammenden knapp Sieben Minütigen Komposition Gestalt. Als weiteres Kriterium eines qualitativ wertigen höllisch geilen Silberdeckels muss bedauerlicherweise die mit 32 Minuten etwas kurz geratene Spielzeit in Kauf genommen werden, was (wenn auch nur leichten) Abzug in der Endwertung mit sich bringt. Das man sich für den NDW-Klassiker „Der Goldene Reiter“ von JOACHIM WITT als Cover entschied, ist ein weiterer Pluspunkt dieser vielseitig expierimentiellen, rundherum gelungenen Angelegenheit. Damit sprengen LUZIFER ihre eisernen Ketten, dass deren Segmente krachend in Stücke fliegen! Orgelsequenzen, erdige Rockbeats, knackige Grooves und ein Faible für die Songstruktur des Originals liegen gar nicht so weit davon entfernt, sind eben nur zwei Spuren rockiger und genau das macht es aus!
Der knackfetten Hard n' Heavy Rock mit diabolischem Suchtfaktor des Westfalen-Trios wird die Fangemeinde nicht in den Wahnsinn treiben, doch dafür ganz schnell finden. Aus dem Bauch heraus beschreiben käme hier eine Mischung aus 70er Hard Rock (THIN LIZZY) und NWOBHM (QUARTZ, DEMON) mit dem Hymnenfaktor von HEAVY LOAD heraus. Von Hymnenhaftem Flair umkranzte Groover wie „Wrath Of The Sorcerers“, „Barrow's Downs“ sprechen eine sehr deutliche Sprache. Wem der letzte von abenteuerlichem Flair, Pferdegewieher und galoppierender Gitarrenfragmente umgebene Song „Attila“ gewidmet ist, zeigt sich seinem Inhalt entsprechend umso mehr. Na klar, dem berüchtigten Hunnenkönig Etzel (auch Attila genannt, der im Rahmen der sich durch Europa ziehenden Völkerwanderungsepoche Angst und Schrecken bei zahlreichen Völkern darunter auch das römische Weltreich und diverse Germanenstämme) in Europa verbreitete. - Zweiunddreißig fesselnde, viel zu schnell vorbei ziehende Minuten, die es gehörig in sich haben.
Fazit: LUZIFER zeigt gewaltig Hörner, - Hell is Open! 8,5/10