KVAEN - The Great Below
VÖ: 25.03.2022
(Black Lion Records)
Style: Pagan-Black/Viking Metal
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KVAEN
Donnerwetter, hier geht's mächtig ab! Das Zweitwerk des Viking/Pagan Black-Metal-Projekts KVAEN macht weder Kompromisse, noch gibt es sich bei sphärischen Parts die Blöse, - im Gegenteil es kracht an allen Ecken und Enden. Hymnische Strukturen vorangetreiben von extrem heißerem hasserfüllten Gekeif, majestätische Momente voller Epik, krachende Midtempogrooves und ständig an norwegische 90er Black Metal Acts zweiter Welle Marke frühe EMPEROR, SATYRICON, sowie frühe noch nicht verproggte Viking-Blackmetalergüsse früher ENSLAVED-Meisterwerke und blackmetallisch angehauchten Folk-Metal Marke FINNTROLL in hyperschnellem Tempo und an die einstigen Black- späteren Dark Fantasymetaller IMMORTAL erinnernde Raserei geben sich auf das zwei Jahre nach dem wie eine Bombe in der Viking, PaganBlackmetalszene einschlagende Debüt 'The Funeral Pyre' wechselseitig die Klinke in die Hand. Heftiges Geballer, das keinen Eishöhlenmetaller der skandinavischen Extrem Metalschmiede kalt lassen sollte. Auch das feine Coverartwork ist ein optischer Augenschmauß.
Viking-, Pagan-, und Black Metalanhängerschaft, die eine wilde Abfahrt zwischen hyperspeedigen FINNTROLL, Norwegischem Blastbeatgeballer aus der frühen EMPEROR/ SATYRICON/DIMMU BORGIR-Schule und einen hinzu gegebenen Schuß IMMORTAL einlässt, liegt beim KVAEN-Zweitling 'The Great Below' exakt richtig. Gnadenlos heavy sägende Midtempogrooves, Leadsolofinessen und ein treibender Schlagzeugbeat lauten die bestimmenden Elemente dieser brutal auf die Zwölf drückenden Melange. Neben bösartigem Dauerfeuer („Cauldron Of Blacks“) sind es vor allem raumgreifende Momente, wo bewährt nordisch-frostklirrend eisiger Gitarrensound mit epischen Keyboards kombiniert von einem unaufhaltsamen Strudel intensiver Sphärenlastigkeit mitgerissen wird.
Dieser packende Output geht kompositorisch allein auf das Konto von AUTUMN DEATH/Ex-THE DUSKFALL-Saitenhexer Jakob Björnfoot. Der Schwede hat alles selbst eingespielt: Gitarren, Bass, Keyboards, Lyrics und Songwriting und auch die Vocals übernahm und dann zum zweiten Mal nach 2020 eine solche Wahnsinnsleistung abgeliefert. - Davor sollte man respektvoll den Hut ziehen. Das seine hervorragende Arbeit nicht ungewürdigt blieb, zeigt die Tatsache, dass eine illustre Schaar bekannter und weniger bekannter durch die Bank weg renommierter Musiker/innen wie Mike Wead, Jeff Loomis, Sebastin Ramstadt, Angus Norder, Nephente Fridell und Vreth (von den blackened Folk-Metallern FINNTROLL) dem vielseitigen Allrounder als Gäste hilfreich unter die Arme griffen. Dies spricht für ein ingesamt sehr stimmig und in sich gereift ausgefallenes Gesamtresultat einer alles in allem aussagekräftigen Hammerscheibe!
Eine auf knapp siebeienhalb Minuten gedehnte gehaltvoll Sphärenlastige Nummer wie „In Silence“ taucht das Groß zahlreicher halbgaren Düsterheimerkapellen in den Kessel biederer Belanglosigkeit. „The Great Below“ und „Damnations Jaw“ reißen von Anfang bis Ende umgeben von bedrohlich beissender Düstersphäre dauerhaft mit. „Sulphur Fire“ und „Ensamvarg“ vereinigen tonnenschwere Grooves zum im Takt Mitbangen bei herausragender Melodieführung mit majestätischsten Momenten von EMPEROR/SATYRICON/DIMMU BORGIR-Frühzeiten einschließlich technischer ENSLAVED-Finesse. Durch Pianoklänge eingeläutet, setzt das große Schlußwort „The Fire Within Him Burns“ am Ende ein deutliches Signal, das mit KVAEN künftig wieder mehr denn je zu rechnen ist.
Fazit: Extrem gehaltvoll an den Wurzeln ausgerichteter Pagan Black Viking-Metal auf 90er Basis, der selbst anno 2022 von unorthodox eigentümlich tiefenlastigem Flair beseelt, wahnsinnig viel reißt.So intensiv extrem erhaben dröhnt nur echter Topliga-Viking-Pagan-Blackmetal! 9/10