THE CLAYMORE - St. Barbara's Light
VÖ: Bereits erschienen
(Eigenvertrieb)
Style: Power Metal
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THE CLAYMORE
Nach erfolgreichem Pre Listening zum Video „The Devil and Her Sins“ melden sich THE CLAYMORE aus Castrop-Rauxel, deren letztes Studioalbum gefühlte zwölf Jahre auf sich warten ließ, angeführt von Sänger Pan Vogiatzis dessen markant bärbeissiges Organ unverzichtbares Bandtrademark ist und bleibt, zurück an der Härtner-Front. 'St. Barbara's Light' heißt das Album, dessen Inhalt von Mystik und Fantasy erfüllt ist, wie das Coverartwork auf dem die im heutigen Christentum verehrte ursprünglich aus der einst in Griechenland (nach Eroberung durch die Osmanen heute unter dem Namen Izmit in der Türkei) gelegenen Antikezeitlichen Stadt Nikomedia beheimatete populäre Schutzheilige St. Barbara die im 3. Jahrhundert als Jungfrau und Märtyrerin lokalisiert wurde, erkennbar zeigt. Die heilige St. Barbara gilt als Schutzpatronin aller Bergleute.
Trotz bandinterner Line Up-Wechsel und Auftritten mit internationalen Topacts mit denen man gemeinsam (als Supportact) die Bühne teilen durfte (ACCEPT, QUEENSRYCHE, PRETTY MAIDS, WASP usw.) hat einer Combo wie THE CLAYMORE die lange Auszeit sehr wohl getan, die Band klingt frisch, vielseitig, verspielt, melodisch und hat dort wo es erforderlich ist, Dampf auf dem Kessel. Aus der Urformation sind noch Gitarrist Kai Schwittek, Bassist Christian Köhle und Schlagzeuger Hardy Kölzer verblieben. Bedingt durch zwei Bandinterne Line Up-Wechsel wurden THE CLAYMORE zunächst einmal mächtig ausgebremst, ehe ab 2018 so allmählich mit den Aufnahmen für das akutelle nun zur Rezi vorliegende Album begonnen wurde. Drei Jahre sind bis zur Fertigstellung des mittlerweile vierten Studiolongplayers verstrichen und es ist der Band hoch anzurechnen, dass sie trotz interner Rückschläge nie aufgegeben hat. Ein Teil des verbratenen Songmaterials bewegt sich im gepflegten Midtempobereich, Beispiel davon geben „Ghost in a Shell“ oder „Inferno“. Pan' 'The Warlord' Vogiatzis' vielseitiger, mal bärbeissig-kehlig, mal sanft, dann wieder hochtonlastig theatralisch und ebenso heroisch klingender Gesang von markantem Wiedererkennungswert, der an erforderlicher Stelle wenn's dramaturgisch wird, auch Klartonlagen und melancholisches Flair mit einfließen lässt, gibt dem Songmaterial eine gesunde weil gut erkennbare Eigenstilnote. Auch Ex-METALETY/DARK SEDUCTION-Gitarrist Julian Busacker entpuppt sich mit flexibler zugleich mannschaftsdienlicher Gitarrenarbeit als echter Gewinn für's Team womit man seit geraumer Zeit über ein konstantes Band Line Up verfügt - dieses für jede Heavy Metalband wichtige Kriterium schlägt sich für gewöhnlich in der Musik nieder, - so auch bei THE CLAYMORE.
'St. Barbara's Light' reiht sich als gelungenes, vielleicht insgesamt reifstes Werk in der Bandbio ein, dem es weder an Ideen, noch Groovedynamik geschweige Spannungsfaktor mangelt, darüber hinaus ordentlichen Hymnenfaktor besitzt. Garanten für ein lockeres Hörvergnügen sind flotte Dramaturgienummern wie „Arise Of The Mammon“ oder „Time runs Slowly“ oder Theatralisch konzipierte Midtempo-Ohrwürmer vom Schlage „Inferno“ sowie ein durch lockere Akkordfolgen voran getriebenes auch gern desöfteren ins poppige gleitendes von massivem Backgroundgesang flankiertes „Dream Of Life“. In „Voices“ bekommt es ein ähnlich strukturiertes Schwesterstück zur Seite gestellt, „Strigoi VII“ brilliert durch catchy Refrains, stellenweise auch ein wenig verschachtelten Strukturaufbau und ausgeklügtelte Spannungsmomente, dem ein hymnenhaftes an lockeren IRON MAIDEN-Taktgrooves orientiertes „We Rule The Night“ folgt. Zum Schluß bekommt „Claymore“ im 4.0-Format noch gesunde Auffrischung, die sich in Richtung illustrer auch nur allzu gern heroisch zu Werke gehender Powermetalkollegschaft aus Deutschland à lá HELLOWEEN/PRIMAL FEAR/GAMMA RAY/IRON SAVIOR bewegt. Für die Produktion des Zehntracklings war Jens Borgren zuständig, der als Soundengineer auch den Masteringprozeß übernahm.
Anspieltipps: „Dream Of Life“, "Inferno", „Strigoi VII“ und „We Rule The Night“.
Fazit: Erdig rockender Melodic-Power Metal mit Hymnenfaktor, catchy Refrains und ausgereiftem Songstrukturaufbau. Zwölf Jahre Wartezeit haben sich gelohnt. - So wird’s gemacht! 8/10