ACOUSTICAL SOUTH - Lost

VÖ: 25.09.09
(Gunn Records)
Homepage:
www.acousticalsouth.de
Es geht gut los "Fly/Die" und das ist keine Ironie, ACOUSTICAL ist hier Ernst gemeint. Ich höre zwar eine E-Gitarre, aber die Stimme und die Musik könnten fast eine Mischung aus Metallica und REM sein. Acoustical pur. Kein Scherz, ich bin hin- und hergerissen. Aber eher hin. Man könnte dann bei "I can see you" hin schmelzen. Eine wirklich ausdrucksstarke Stimme (erinnert ein wenig an Snow Patrol – aber ohne eine Kopie oder ein Abklatsch zu sein). Kantig – aber sie hat das "gewisse Etwas". Es passt genau zu dieser Musik und Stimmung. Dann noch eine Akkustik-Gitarre dazu und alles ist perfekt. Es steigert sich also wirklich vom ersten Track (der einen einstimmen soll) immer weiter. "Bittersweet Anger" schlägt dann etwas in die ‚Ich bin extrem kommerziell’-Kerbe, das klingt so ein wenig zu sehr nach Mainstream, auch wenn es nicht schlecht gemacht ist. "More" ist dann wieder so, wie der Titel sagt. Es ist MEHR. Melancholisch, träumerisch, … Ein Glas Whisky in der Hand auf der Veranda, ein sanfter Hauch warmer Luft. So könnte man es hier aushalten, jetzt weiß ich auch warum das "South" im Band Namen ist. "Don’t need to run" ist wieder der Beweis für das akustische. Das Eis im Whisky ist schon geschmolzen. Hier merkt man, dass auch die leisen Töne etwas bewirken. Stimmung und eine Atmosphäre, die sich hier aufbauen kann. Wahnsinn. Nun zum Titelsong "Lost" – Nicht mehr nur Acoustic. Jetzt werden alle Register gezogen. Bis hin zur 12-String. Dieses Lied hat wirklich das Prädikat "Titelsong" verdient. Gitarren – der Wahnsinn, Stimme – absolut passend, perfekt abgeliefert kann man hier nur sagen. Mit "Unreal" dann wieder das Gegenteil. E-Gitarre dominiert erst mal und dann immer wieder, aber ‚Unreal’ ist es nicht, eher real perfekt. "End of my days" lässt sich nicht beschreiben. Nach 8 guten Titeln scheint man hier etwas zu probieren. Und ich muss sagen – es lässt sich recht gut an, gewöhnungsbedürftig vielleicht, aber man kann richtig mitgehen. "One more reason" danach wieder eine typische Ballade. Nach fast einer Minute geht es wieder ab. Gitarren zum Wohl fühlen kann man da nur sagen. "24 Hours" ist ein wenig zu melancholisch aufgemacht, gewollt und nicht gekonnt’ könnte man hier fast sagen. "Not worth the words" – Höre ich hier das erste mal ein ‚Wah’ ? Mag sein. Hier dreht man wieder auf … im akustischen Rahmen. Aber es geht wieder gut ab. Man kann sich auch hier dazu gut bewegen (wenn man das noch kann). "This dry blood" als letzter Titel macht sich gut – und seinem Titel alle Ehre. Trocken, blutig, grauenvoll .. gut – Mein absoluter Lieblingssong auf dieser CD. Da – ein Shout mal zwischendurch. Es könnte Heavy Metal sein. Dieser Titel kommt in meine Top100 !! In meinem iTunes habe ich ihm sofort die volle Sterne - Zahl gegeben. Wenn andere Interpreten so einen Titel auf der CD hätten, wäre die CD sofort gerettet. Meine Kaufwertung liegt auf jeden Fall bei mindestens 90%, absolut hörenswert. Kompliment an Musiker und Sänger !!!
Review geschrieben von Holger Härtel