LEADER OF DOWN - The Screwtape Letters
VÖ: 08.04.2022
(Cleopatra Records/Deadline Music)
Style: Hard Rock/NWOBHM
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LEADER OF DOWN
Kommste gerade vom Wandern..., rechnest mit nichts, legst das nächste zu reviewende Album ein und dann das: LEADER OF DOWN hauen mir auf 'The Screwtape Letters' (die Truppe hat definitiv den Bogen raus!) eine satte fulminant kraftvoll ins Ohr dröhnende Hard Rock-Mischung um die Ohren, die sich gewaschen hat. Kein Wunder, wenn man den Fakt einbezieht, dass es sich bei diesem Quarttet um die gegründete Band des verstorbenen Ex-MOTÖRHEAD-Gitarristen Würzel (R.I.P.) handelt. Obwohl das Textwerk über Pakte zwischen Menschen und Dämonen durch 'Die Chroniken von Narnia' Erfolgsautor C.S. Lewis inspiriert wurde, ist von mystischer Epic-Fantasy in der Musik so gut wie gar nichts zu spüren, es regiert knallharter mit allem abrechnender Rock n' Roll, der kompetent umgesetzt zeigt, wo der Barthel den Most holt und wie der Mensch seine inneren Dämonen bändigen kann mit denen er harte Kämpfe austrägt, um der Gefahr werdend, zu sich selbst zu finden. Für das meiste Songmaterial zeichneten Würzel, Bassist Tim Atkinson und Gitarrist Alex Ward verantwortlich. Auf „Cascade Into Chaos“ vor vier Jahren 2018 folgt mit 'The Scewtape Letters' noch so ein dreckigs mitten auf die Fresse-Rock n' Roll-Dampfbügeleisen, das alles glättet, bei dem es von vorn bis hinten an allen Ecken dreckig, straight und in jeder noch so kleinsten Rille kraftvoll erdig rockt, dass die Schwarte kracht! Da reißt es mich restlos überzeugten MOTÖRHEAD-Fan volle Kanne vom Sitz, obwohl nicht Lemmys Warpig-Crew am Werk ist, knallt und killt es ausnahmslos. Das charismatische Organ von Sänger/Gitarrist Matt Baker klingt als wäre es in besten NWOBHM-Frühzeiten 1980-81 stehen geblieben, unterstützt von Ohohoho-Singalongs und einem fetten an frühe TYGERS OF PAN TANG/VARDIS erinnernden Riff, dass sich mit Rock n' Rolligen (nur indirekt der NWOBHM zurechenbaren) MOTÖRHEAD-Einflüssen kreuzt, geben einem Ohrwurm wie "Hitman" auf diesem vor solchen ohnehin strotzenden Gesamtwerk so richtig viel Pfeffer, dessen klassischer Oldschool-Spirit literweise von der Decke tropft!
Erfreulicherweise liegen alle zehn Stücke im Rahmen von 2:53 bis 3:44 Minuten, wodurch erst gar keine Längen aufkommen, zumal das Quartett LEADER OF DOWN vom Start weg Vollgas gibt! 'The Screwtape hat alles, was ein amtliches Hard Rock (n) Roll-Album braucht. Das alles röhrt, rockt und powert wie aus einem Guss. Neben klassischer Hard Rock/Schweinerock und Sleaze leuchtet immer eine dickes Portion Straßenpunk mit Kick-Ass-Faktor auf. Angefangen vom krachenden Inferno „Cat's Eyes Night“ über „Hitman“ (mit feurigem zweiten Leadgitarrensolo von Ex-IRON MAIDEN Axeman Dennis Stratton!) einem vor kantigem Drive in sämtlichen Ecken platzenden „Here's Johnny“ zum Finalen Aussteiger „Midnight in London“ reiht sich an Riff angetrieben von wuchtigem Schlagzeugpunch einschließlich gesunder Porton Party Rock n' Roll Feeling, das irgendwo zwischen klassischem Hardrock bis Sleaze wuchert. Amtlich saufett produziert, fliegen einem hier so richtig nach allen Regeln die Ohren weg, wie es immer so schön heißt. Laut, rebellisch, druckvoll, energiegeladen erdig durch die Brust ins Auge-Hard Rock n' Roll, der saufett mit soviel Nachhall durchs Boxengehäuse dröhnend kein Shirt ungeschwitzt lässt. - So muss das!
Anhängerschaft mit Faible für MOTÖRHEAD, CHROME DIVISION und goldener Früh-NWOBHM-Glanztage wird diese wie ein sprudelnd heißer Geysir mit durch unaufhaltbaren Druck vor krachendem ausgiebig Klischeebehafteten Rock n' Roll durch die Boxen schießende Message Im Namen der Freiheit, - eine Kampfansage gegen Scheinheiligkeit, künstliche Doppelmoral und ödes Spießertum lieben. Für den kompakten Gesamtsound sorgte Engineer Cameron Webb, der 'The Screwtape Letters' in den Abyss Studios einen für solcherart Musik amtlichen Sound verpasste.Trotz treibender Härte wird bei LEADER OF DOWN auch Spaß am Rock n' Roll großgeschrieben. 'The Screwtrape Letters' feuert wahnsinnig viel Partyrockvibe raus, dass es dauerhaft schüttelt und packt!
Zusammen mit der Ex-NWOBHM-Hochburg TANK werden LEADER OF DAWN euch mächtig einheizen, auch Festivalauftritte sind geplant. Versehen mit 20Seiten-Booklet und raren Fotos noch mit Würzel, wurde dieses Album wie hinten vermerkt steht - the One and Only dem originalen und einzigartigen Ex-MOTÖRHEAD-Gitarristen gewidmet, der im Zeitfenster von 1983 bis 1995 zwölf Jahre lang ein wichtiges Kapitel der MOTÖRHEAD-Bandgeschichte mit gestaltet und sich auf sechs für Fans der Warpig-Crew unverzichtbaren Bandalben ('Orgasmatron', 'Rock n' Roll', '1916', 'March Or Die', Bastards' und SACRIFICE) durch seinen prägnanten Gitarrensound als Phil Campbells Top-Gitarren-Konterpart verewigte. Der Dämon Rock n' Roll ist heftig am Wüten und bringt im satten Groove alle Wände zum Wackeln. Und jetzt erneut Finger auf die Rezet-Taste, und das Ding komplett durchlaufen lassen... Yeeeeaaaahhhh!!!!
Fazit: Schweißgetränkter voll mitten auf die Zwölf gehender Hardrock für krachende Hard n' Heavy Abende & wilde Bikerparties bis in die Nacht. Höllisch heißer Kick Ass-Rock n' Roll mit Power, Attitüde und dauerhaft gnadenlos treibendem Kick um den Volume Regler fett nach oben drehend, mächtig die Sau raus zu lassen. - Strike! 9/10