EMOTIONAL SUICIDE - Emotional Suicide
VÖ: 14.04.2022
(GoldenCore Records/ZYX)
Style: NWOBHM/Thrash/Classic Metal
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GoldenCore Records
Vor drei Dekaden durch drei Ex-Musiker von THE CUT gegründet, erscheint das 2018 von der Band erstmals Digital zur Verfügung gestellte Debüt der englischen Heavy Metalband EMOTIONAL SUICIDE nun via GoldenCore Records. Trotz Radioairplay zum Hymnenheuler „Keep Your Demon Down“ in der legendären BBC-„Friday Rock Show“ hatte sich die 1992 gegründete Band mit einem an SISTERS OF MERCY oder THE ALAN PARSONS PROJECT erinnernden Albumcoverartork als ihr Debüt im Jahr darauf 1993 erschien, keinen Gefallen getan, weshalb dieses Kleinod lange von der Heavy Metal-Szene unbemerkt blieb, weil es optisch auf eine überhaupt nicht dafür geeichte Fanschicht abzielte. Erschwerend kam hinzu, dass die Combo an ihrem Erfolg selbst beträchtliche Zweifel hegte und sich nur zwei Jahre nach Gründung, 1994 auflöste! Obwohl das Album bereits existierte, kam es nie über Promozwecke als Testpressung hinaus. Bei Namen wie SATAN und PARIAH sollte es kräftig im Oberstübchen klingeln, Leute! Gebt euch den Auftaktkracher „Keep Your Demon Down“ als Einstiegsdroge. Mit Hinzunahme von Drummer Mark Thorman ins Team wurde auch die Vorgabe härtere Musik zu produzieren, erfolgversprechend umgesetzt.
Der kurze Zweiminüter „Temporary Insanity“ erinnert angetrieben durch 'Motorbreath' Gedenkriff und -solischleife an frühe METALLICA-Tage. Zur schnellen Tempoforcierung von „The Joker's Cries Too“ fallen mir MEGADETH/ PARIAH ein, während „It“ sich mit fettem 'Seek and Destroy'-Gedächtnisriff als HYBRID zwischen early METALLICA, erweitert durch SATAN und TWISTED SISTER entpuppt. Irgendwie lässt die Musik nicht nur an frühe METALLICA, MEGADETH oder SATAN denken, dafür geht sie mehr als Mischung aus der NWOBHM (SATAN!) die sich gerade bei heroisch raumgreifenden Passagen mit schwerem TWISTED SISTER-Faible und MARSHALL LAW-technischer Rafinesse kreuzt, durch, woran auch Mark (Witty) Whitlock's raukehliger öfters nicht allzu weit von einem gewissen Dee Snider entfernt liegender Gesang kräftig Anteil trägt. Somit isses vollkommen latte, ob sich das Ding„Neuer Release“, „neues Album“ oder wie auch immer schimpft. Quark und Käse sind beides Milchprodukte. Selbst wenn die Band unbekannt ist, begeistert ihr Stil umso mehr.
Ausgestattet mit GoldenCore üblichem 20-Seiten-Booklet inklusive Songtexten, Fotos und Linernotes, wurde das Album von Neudi remastert und als Bonus vier zusätzliche Demosongs beigegeben. Dass es sich hier um einen GoldenCore Neurelease handelt, zeigt sich einmal mehr am veränderten Coverartwork. Eigentlich isses vollkommen latte, ob sich das Ding „Neuer Release“, „neues Album“ oder wie auch immer schimpft. Quark und Käse sind beides Milchprodukte. Selbst wenn die Band unbekannt ist, gefällt deren Stil umso mehr, obschon spätestens an dieser Stelle mal das Infoblatt zitiert werden muss: - The Music does the Talking! Und wie... soviel emotionsbehafteter Oldschoolmetal, der gern Ausflüge in den Thrashsektor unternimmt umgeben von Top-Melodieführung muss regelrecht süchtig machen, der unorthodox eigenständige Stil in Verbindung mit Eingängigkeit hat etwas für sich, - je länger das Teil rotiert, desto fesselnder wird es. Da ist es ebenso interessant, das alle vier Bonustracks noch als Demoversion hinzugepackt wurden, weil die Vergleichsmöglichkeit zwischen rohem Songprototyp und Endresultat verblüffende Abweichungen hervortreten lässt, die eine Bandentwicklung zweifellos belegen. Respekt und Hut ab! Großes Kino - Danke Neudi!
Fazit: Gefühlsbehaftet-Dynamischer Eliteklasse-Hard n' Heavy-Sound im Oldschoolformat für NWOBHM-Anhängerschaft, Thrashlunatics, Undergroundfreaks und Trüffelschweine. 9/10