EAR DANGER - Still Going Strong


VÖ: 09.04.2022
(Headbangers Records)

Style: Classic 70th Hard Rock/80er-Oldschool Heavy Metal

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EAR DANGER

Die Geschichte von EAR DANGER beginnt 1981 als zwei junge kaum der Pubertät entschlüpfte Teens Drummer Dick Vijgen (18) und Bassist Matt Verschoor erst (17) Jahre ins Studio gingen, um ihr für die Bandhistory wichtigeres zweites Demo einzuspielten. Ursprünglich als Demo veröffentlicht, das für Live-Gigs gedacht war, erlangte es mittels fleißiger Tapetauscherei im schwermetallischen Untergrund schnell Bekanntheit in der Tapetrader-Szene. Schade, dass die Truppe nach drei Demos Anfang der 80er so unscheinbar sie aus dem Underground kam, in der Versenkung verschwand, ehe sie 2007 einen Neuanfang machte.

Dafür dass die beiden Bandgründer heute nach wie vor aktiv sind, bürgt die in klammer gesetzte Satzerweiterung '40 Years Of EAR DANGER' aussagekräftig genug.  Um den Zeitrahmen des Schaffens sinnvoll abzudecken wurden die vier Tracks des zweiten 1983 entstandenen Demos mit den vier Tracks der späteren in der nach 2007er-Phase entstandenen 'Storming The Gates' EP zusammengefasst. Bei derartiger Qualität ist es verwunderlich, warum es für EAR DANGER nie zu größerem Erfolg reichte, denn die Basis war gelegt weil man sich im Laufe der Jahre eine zwar überschaubare, dafür umso treuere Fanbasis erspielen konnte. Das EAR DANGER kein völlig unbeschriebenes Blatt in der Schwermetall-Landschaft sind, untermauert die Tatsache, das mit 'Full Blast at Last' und 'Warrior Soul' in der Zeit von 2010 – 2015 zwei Studioalben entstanden, denen 2018 die „Storming The Gates“-EP folgte. Songmaterial, das Anhängerschaft klassischer Hard n' Heavy Mucke auf jeden Fall gehört haben sollte.

Neben Grooveorientierten Rockern wie „Beelzebub's Friend“ , „Give em hell“ (nicht zu verwechseln mit gleichnamigem WITCHFYNDE-Song) oder „You Need Warmth“ sowie flotten ins heroische gleitenden Heavy Metalriffbreakern vom Format „Raise The Flag“ sticht besonders der mutige Abenteuerer auf die Reise schickende von Singer-Songwriter-Qualitäten triefende akkustische Titeltrack „Still going Strong“. Fans mit Faible für holländische Hard n' Heavy Urgesteine wie PICTURE und EMERALD steht, sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren, auch wenn der Gesang von Sandor Pastoor an mancher Stelle sich bei Theatralischen Passagen so manchesmal verzettelt, sobald Bereiche anvisiert werden, die klar durchblicken lassen, dass auf Extremhochtongesangsebene durchaus Grenzen gesetzt sind, ansonsten geht der Gesang mehr als in Ordnung.

Nach diesem gelungenen Vorgeschmack steigt die Spannung auf das Pandemie bedingt verschobene zu erwartende Studioalbum. EAR DANGER klingen halb so gewährlich wie der Name selbst, obwohl sie ihre Kanten haben, der ihren Stil überzeugend reflektiert. Ja! Das ist gute alte Schule, wie man sie als klassischer Heavy Metalfan in der Tat nur allzu gern schätzt und mag. Uriger geht’s eigentlich nicht mehr.

Fazit: Antiquierter Hard n' Heavy Rock im klassischen 80er-Stil, der selbst nach knapp über 40 Jahren Haltbarkeitzeit heute noch interessant genug klingt, um seine Anhängerschaft zu finden. - Test der Zeit bestanden! 7,5/10