BIBLE BLACK - The Complete Recordings 1981 - 1983


VÖ: 14.04.2022
(Louder Than Loud Records)

Style: Hard Rock/Heavy Metal

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LOUDER THAN LOUD RECORDS

Alle drei zwischen 1981 – 1983 aufgenommenen BIBLE BLACK-Demos zusammengefasst als Compilation bieten lukrativ-Hörfutter für Fans harter Gitarrenmucke die von RAINBOW nie genug bekommen. Hinter BIBLE BLACK steckten die ehemaligen ELF/RAINBOW-Musiker Gary Driscoll und Graig Gruber, die sich mit Musikern von JOSHUA, MANOWAR und ANTHRAX zusammen taten um dieses doch stellenweise reizvoll interessante Songmaterial einzuspielen.

Nachdem Richie Blackmoore und seine frühere Hauptcombo DEEP PURPLE (die sich von Richie Blackmore getrennt hatten) und Richie Blackmore jeweils ihre eigenen Wege gingen, rekrutierte Blackmore die Musiker seiner früher des öfteren mal gelegentlich als Vorgruppe fungierenden (Proto Hardrock)-Combo ELF als Mitmusiker seiner neu gegründeten Band RAINBOW. Nach kurzer Zeit wurden alle kurzerhand neu rekrutierten Musiker mit Ausnahme von Sänger Ronnie James Dio von Blackmore schnell wieder ausgetauscht. Die beim exzentrischen Profi Blackmore in Ungnade gefallenen Ex-RAINBOW-Mitstreiter waren Bassist Craig Gruber, Schlagzeuger Gary Driscoll und Keyboarder Mickey Lee Soule. Das Trio gründete eine eigene Band namens Bible Black, komponierte eine Reihe neuer Songs und verstärkten sich an den zwei fehlenden Positionen des Gitarristen und Sängers mit dem späteren BLUE CHEER-Gitarristen Andrew „Duck“ McDonald als Sänger wurde noch ein gewisser Louis Marullo ins Boot geholt, der später als MANOWAR-Stimmband-virtuosus Eric Adams gewaltige Bekanntheit erlangte! Weitere Bandlineupwechsel brachten erneut einen hoffnungsvolles Sängertalent namens Joey Bellardini hinters Mikro, dessen bis dato noch nicht abgeschlossene Selbstfindungsphase im Früh80er-Stadium den Weg für größere Weihen in den Mid80ern bei der New Yorker Thrashinstitution ANTHRAX ebnete...

Dass es sich bei zweien der drei Sänger um Szenebekannte Namen handelt, wissen sicher nicht viele: Lou Marullo besser bekannt unter seinem alias Eric Adams als Shouter von MANOWAR und Joey Belladonna, der zu ANTHRAX wechselte, als dritter Sänger gesellte sich Jeff Fenholt dazu, der allem voran Leuten denen die christliche Hard Rockband JOSHUA oder das Musical 'Jesus Christ Superstar' ein sicherer Begriff ist, natürlich etwas sagen dürfte. Wer Bock auf eine schwarze Bibelstunde hat, sollte 'The Complete Recordings' bei Bedarf dringend antesten.

Back To Back“ swingt lässig im ELF-Takt, flotte Heavy Rocker mit ecstatischem Gesang - „Down On The World“, „Ain't No Crime“ oder im treibenden RAINBOW-Groove liefern heute zuweilen immer noch interessantes Ohrenfutter. Sturmgepeitscht episch rauscht „Fighting The Wind“ einschließlich theatralischem Gesang durch den Äther, „Got me Where You Want“ röhrt im klassischen Hard Rock, alternativ dazu gibt’s zwei von Jeff Fenholt eingesungene Versionen von „Gone“ und „Metal Man“, über deren Qualität man geteilter Meinung sein darf. Welche Version mit Eric Adams oder Jeff Fenholt nun besser ist oder beide etwa gleich gut oder schlecht umgesetzt wurden, darüber dürfen Fans fürstlich streiten.

Welcher eingeschworene Heavy Metalfan denkt bei Songkompositionen solchem Kalibers nicht ein ums andere Mal an Sängerlegende Ronnie James Dio (?) dessen Schaffen Generationen von Bands beeinflusste, der zu den besten seines Fachs gehörte und auch diesen Output mit seiner markanten Stimme zu etwas großem gemacht hätte. Genau darin liegt der Unterschied. Obwohl drei gute stimmlich interessante sich flexibel ergänzente Sänger am Start sind, ist es eben nicht Ronnie James Dio persönlich, der mit seiner herausragenden Stimme dieses Songmaterial krönt. Der x-fach bekannte ROLLING STONES-Heuler „Paint It Black“ ist nicht so das gelbe vom Ei, dafür drücken „Deceiver“ und „Midnight Dancer“ zwei Songs bei denen Joey Belladonna den Posten am Mikro übernahm, umso besser!

Überarbeitet und Remastered von Patrick W. Engel unter Lizenz des letzten überlebenden Bandmitglieds Andrew Duck McDonald“ haben wir nun die Ehre gespannt einer großen „verlorenen“ Band und somit einem Stück Heavy Metal Geschichte zu lauschen, wie es laut Infosheet heißt, doch seien wir ehrlich: Das Material an sich ist soweit nicht schlecht, doch zur Topwertung fehlt es der Suppe an Würze, das wäre - nichts gegen die drei beteiligten Sänger - bei etwa der Hälfte aller Songs (z. B. „Metal Man“, „Paint It Black“, „Ain't No Crime“ oder „Gone“) nur mit einem vor extrem Charisma triefender Stimme den Geist des Heavy Metal zelebrierenden Ronnie James Dio möglich. Unabhängig des letzt genannten Fakts, ist diese Compilation für ELF, RAINBOW, BLACK SABBATH und DIO-Fans gleichermaßen interessant.

Fazit: Nicht durchweg, doch immerhin knapp in der Songmehrheit gelungenes, die Frühe ELF/RAINBOW-Ära reflektierendes unter Umständen auch DIO/BLACK SABBATH-Fans ansprechendes Hard n' Heavy Rock n' Roll-Elixier, das mit drei unterschiedlichen Sängern bestückt Gemüter und Geschmäcker polarisiert. 7/10

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