CARSON - The Wilful Pursuit Of Ignorance
VÖ: 15.04.2022
(Sixteentimes Music/Bertus)
Style: Psychedelic Stoner Rock
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CARSON
Wenn die Wurzeln einer Stonerband mit Psychedelic-Touch in Neuseeland und der Schweiz liegen, ist das nicht nur rein optisch recht schräger Tobak, wie das Bienenstichhaltige Coverartwork, wobei das Unterfangen bei CARSON nicht, wie auf dem Bild erkennbar, ins Auge geht. Das heftig brennende Kraut wirkt durchaus kräftig. Wenn solch druckvoll groovewalzender Stoner Rock gar Verwandtschaftliche Nähe zu Vorbildern wie KYUSS, QUEENS OF THE STONAGE oder KARMA TO BURN pflegt, darf soviel stilechte Originalität als angenehme Nebenerscheinung betrachtet werden.
Bandkopf des versierten Trios ist der aus Neuseeland stammende Sänger und Gitarrist Kieran Jones, der von Unterstützung durch die Schweizer-Sektion in Person von Schlagzeuger Jan Kurmann und Bassistin Elina Willener bekommt. Beide bilden eine hervorragend aufeinander abgestimmte Einheit. Richtig viel Kribbeln löst gerade der ruhige das Härtelevel runter fahrende episch ruhige Part im Track „Siren“ aus, dem ein knackig straight rockend in fröhliche Hippie-Sphären entgleitendes „Gimmie“ gar die Krone aufsetzt. So manches mal kommen beim Hören des Achttracklings Erinnerungen an 'Blues For the Red Sun/Welcome To Sky Valley'-Glanzzeiten auf. Etwas Melancholie gehört ebenso dazu.Mittendrin schimmern bei Nummern wie „Too Far“ oder dem bezeichnenden Titeltrack „The Wilful Pursuit Of Ignorance“ vereinzelt QUEENS OF THE STONE AGE und ALICE IN CHAINS-Silberstreifen durch. Abwechslung, Freude am Musizieren und Vitalität werden bei CARSON großgeschrieben. Was fehlt, ist der entscheidende Kick, damit die Nummern durchschlagen. „Siren“ und „Gimmie“ haben gezeigt was bei verstärkter Integration durch gehobene Spannungsmomente möglich ist. Handwerklich gibt’s an der Qualität auf dem Silberdreher definitiv nichts zu rütteln.
Fazit: Erfrischend grooverockiger Stonerrelease der Neuseeland-Schweizerischen Transkontinental-Fusion, dessen Inhalt selbst Genre-Dinos wie KARMA TO BURN/QUEENS OF THE STONEAGE über weite Strecken Paroli bietet. 7,5/10