CITY OF LIGHTS - Before The Sun Sets
VÖ: 11.02.2022
(Frontiers Music)
Genre: AOR
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CITY OF LIGHTS
Mal ein neues Melodic Rockprojekt, bei dem die Macher hinter Frontiers nicht die Finger im Spiel hatten, sondern das Ding nur veröffentlichen. Der britische Gitarrist Neil Austin hörte den Griechen Manos Fatsis bei ODYSSEY DESPERADO singen und kontaktiere ihn via Facebook. Die beiden Charakterglatzen verstanden sich auf Anhieb und holten die Brüder Robin und Mats Eriksson als Rhythmusgespann ins Boot. Unter dem Banner CITY OF LIGHTS veröffentlichen sie jetzt ihr Debüt.
Und das hat es in sich, klingen viele zusammen gestellte Projekte eher konstruiert, tönt das da ungemein frisch aus den Boxen. Die Chemie scheint zu stimmen, ein paar nette Schnappschüsse im Booklet lassen eine Lockerheit der Protagonisten erkennen, die sich musikalisch manifestiert. Vor allem der Melodiereichtum, wie diese schön nach vorne laufen, ist schon überbordend, das macht einfach Spaß beim Zuhören. Gerade die Harmoniegesänge sind toll gesetzt und Fatsis zeigt, welches Talent da entdeckt wurde.
Viel interessanter ist aber die präsente Keyboardarbeit, die nicht einfach nur die Songs weichspült, sondern durchaus Akzente setzen kann. Natürlich ist die Musik knietief in den Achtzigern eingesunken, aber da gab es mit der New Wave auch mal weniger klischeebeladene Synthiearbeit. Vor allem in „Heart´s On Fire“ setzt Austin die Tasten toll ein, die Erikson-Brüder liefern dazu atmosphärische Rhythmuspatterns.
Die ist bei „Heat Of The Night“ noch tiefer, welches in der Strophe stark von Synthesizern geprägt ist. Der Refrain dreht dann richtig auf, explodiert und verstreut sich dadurch in weitem Raum. In „Dying Light“ harmonieren Keyboards und sechs Saiten im Staccato sehr gut miteinander. Ein Beweis für die Arrangierkunst des Vierers, der von einigen Gästen noch tolle Soli serviert bekommt.
Mehr auf das Tempo drücken der Opener „Racing On The Redline“ oder das swingend groovende „Snake Eyes“. Der gute Neil bringt viel Abwechslung in die Geschichte, wobei die Balladen mit „How To Love“ und dem berührenden Titeltrack am Ende kommen. Es darf nicht verhehlt werden, dass „Before The Sun Sets“ ein paar flachere Stücke wie „Emily“ oder „Joanna“ beinhaltet, was den Gesamteindruck jedoch nur wenig schmälert. Auch die Produktion des Masterminds mit Toningenieur Erik Gafvelin Wiss kann voll überzeugen und ist nicht so dick aufgetragen wie bei anderen Scheiben aus ihrem Stall.
7,5 / 10