TROUBLE - Plastic Green Head (Reissue)
VÖ: Bereits erschienen
(Hammerheart Records)
Style: Doom Metal/Psychedelic Stoner Rock
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TROUBLE
An Härte hat es TROUBLE noch nie gemangelt. PLASTIC GREEN HEAD bildet keine Ausnahme. Obwohl das Album alle Stärken der Band vereint, ist es das vielleicht umstrittenste der Band, weil sich der auf Alben wie 'Trouble' oder 'Manic Frustration' abzeichnende Psychedelic-Faktor mit Doomlastiger Komponente von Werken wie 'Psalm 9', 'Run To The Light' und 'The Skull' verbindet und dazu kommt ein stärker in den rockigergen Bereich tendierenes Faible, dafür wich der Hippie-Touch deutlich, was der 1995 veröffentlichten Scheibe sehr entgegen kam.
'Plastic Green Head' ist kein Album, wie jedes andere in der Bandhistorie der Doominstitution aus Chicago, Illinois. Egal ob geradlinig tempoforcierter Doomrock n' Rol-Wellenbrecher, Midtempo Rocker, schwerer Psychedelic-Doomer oder Ballade, das Gesamtergebnis beeindruckt erneut, spaltete jedoch die Gemüter. Die Band befand sich am Scheideweg, vorbei waren die Zeiten als der Name TROUBLE für Doom in Reinstahlkultur stand, während starker Hang zu Psychedelic/Stonerklängen einzug ins Soundgefüge des Chicago-Fünfers hielt, weshalb dieses Album die Meinungen der Fans bis heute ungebrochen polarisiert. Ausnahmevocalist Eric Wagner (R.I.P.) sang und schrie sich wie ein besessener die Kehle aus dem Leib, die Gitarristenfraktion Franklin/Wartell veredelte das Gesamtresultat durch ein unbeschreibliches darauf zugeschnittenes Soundfundament, das keinen Zweifel an der Klasse der Scheibe ließ, Bassist Ron Holzner und Schlagzeuger Jeff Olson legten das sichere Rhythmusfundament.
Das 1995 erschiene Album ließ schon deutlich die spätere Neigung der Band zum Stoner Rock durchblicken, weshalb es nicht als reines Doom-Album durchgeht. Eingefleischte Doompuristen hätten hier gern ein Doom-Album reinsten Wassers gehabt. Doomjüngerschaft mit Faible für kombinierten Stoner-Doom fand Gefallen daran. Am prägnantesten charakterisieren „Opium Eater“, der halbballadeske Stoner-Doom-rocker „Requiem“ und das am Ende folgende Stonerdoppel „Tomorrow Never Knows“/„Till The End Of Time“ den Inhalt der Scheibe.
Im halbballadeske „Porpoise Song“ outet sich ein weit über Normalballadenformat hinausgehend raumgreifendes Manifest im Stadionformat. Die Nummer explodiert in der zweiten Hälfte geradezu, - daran wird die ganze Klasse von TROUBLE erkennbar. Solch ein Husarenstück gelingt nur den wirklich großen im Genre. Schwere Doomrocker im Format „Hear The Earth“ oder auf Stoner gebürstete Nummern wie „Another Day“ zeigen die Band von relaxter Seite, obwohl die zwei Jahre vor Entstehung des Elftracklings für die Band alles andere als leicht waren. Bei den hintereinander folgend heftigen Doom-Rock n' Rollern „Below Me“ und „Long Shadows Fall“ trat in Sachen Rhythmusstruktur, Leadgitarre und in der Art des Gesangs von Eric Wagner deutliches LED ZEPPELIN-Flair zu Tage. Fazit: Eines der umstrittensten aus der Bandbio nicht wegzudenkenden TROUBLE-Alben fasziniert anno 2022 genauso wie im Ersterscheinungsjahr 1995. Wichtiger Bandrelease polarisierenden Inhalts im energischen Soundraster. 8/10