AERODYNE - The Last Days Of Sodom


VÖ: 22.04.2022
(ROAR/Soulfood)

Style: Heavy Metal

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AERODYNE

Waren die Schweden AERODYNE zu Anfangszeiten noch als Sleaze-Kapelle unterwegs, gehören diese Zeiten mit 'Last Days Of Sodom“ nun scheinbar endgültig der Vergangenheit an. Im Band-Lager der Schweden hat flotter oft mit dem Fuß auf's Gaspedal tretender Power Metal Einzug gehalten. Auf ein gepflegtes Maß hoher Flexibilität wird weiterhin viel Wert gelegt, was sich unterstützend zu Gunsten des druckvoll fett abgemischten dritten Studioreleases auswirkt.

„Angband“ eröffnet zu Beginn als in schneller Speed-Geschwindigkeit im Sinne unwiderstehlicher RUNNING WILD/IRON MAIDEN-peitschendes Songgewitter die Reise zu den letzten hundert Tagen der biblischen Sündenstadt Sodom. Danach geht bei „Razor's Edge“ kräftig im frühen 80er-NWOBHM-Stil die Post ab, während „Innocence Lost“ sich im Stampfbeat zwischen DIO, HAMMERFALL und SAVATAGE bewegt. Frontsänger Markus Heinonen bekommt obwohl er selbst über ein sehr ausdrucksstarkes Hochtonorgan verfügt gesangliche 'Unterstützung seiner Bandkollegen an stellen, die allein mit Hochtongesang kaum zu bewältigen sind. Daran sollten sich zahlreiche klassische Heavy/Power Metal-Kapellen mal ein Beispiel nehmen, spätestens wenn sich der Sänger in extremen Hochtonlagen arg vergalloppiert, geht ein wichtiger Teil vom Qualitätslevel verloren, doch diese Sorge müssen AERODYNE definitiv nicht haben. Dafür bewegt sich das insgesamt sehr harmonische Gesamtwerk auf recht ausgeglichen hohem Niveau. „Endgame“ schielt obwohl die Nummer zunächst (mit stimmungsvoller IRON MAIDEN-Sequenz kurz angedeutet) beginnt, rüber zum Melodic-Hard Rocksektor, ansonsten regiert über weite Strecken klassischer Power Metal mit sauberen ungemein variablen Songstrukturen. Der Albumtiteltrack „Last Days Of Sodom“entpuppt sich als Speed/Thrash-gewitter inklusive ungewohnt kehligem Gesang und Gangshouts. „Blood In The Water“ gibt sich phasenweise balladesk, ehe fließende Übergänge schrittweise Theatralik-Schema und Tempo steigernd zum furiosen Endspurt ansetzen. Herrliche Twinleadsoli und galoppierendes Riffing lassen „Alien Front“ zur griffingen teils an die bewährt klassische alte 80er-Schwedenstahlschule Marke HEAVY LOAD erinnernden Abfahrt werden, die sich mit IRON MAIDEN-Melodielinien kreuzt. Fein!  „100 Days Of Death“ ergeht sich eingangs in verträumter Akustiksequenz und Stampfbeats, ehe wieder deutlich am Temporad gedreht und es in IRON MAIDEN/HAMMERFALL-Zonen geht. Im orientalisch eröffneten Schlußakt „Children of The Sun“ dem spätesens ab Hälfte ein superbes Wahnsinns-Schlußfinisch folgt, kreisen Gedanken an TOKYO BLADE/early IRON MAIDEN, vor allem die feinen Leadgitarrensequenzen erinnern überdeutlich an zeitlose Hymnenklassiker aus dem eiserne Jungfrauenfundus vom Kaliber „Seventh Son of a Seventh Sun“/„Hallowed Be Thy Name“.

Fazit: Satt in die vollen gehender Schweden-Power Metal auf vielschichtigem Niveau für die überzeugte Traditionsmetalfangemeinde. - Stark! 8,5/10

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