CELTIC HILLS - Huldufólk


VÖ: 22.04.2022
(Elevate Records)

Style: Power/Speed/Thrash 

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CELTIC HILLS

„Schräge Musik“ heißt eine im Corona-Jahr 2020 veröffentlichte EP des italienischen Trios CELTIC HILLS dies bescheinigt dem Trio eine abgefahrene Musikmischung, die meines Erachtens gar nicht so abgefahren ist. Insgesamt spielen CELTIC HILLS zumindest auf 'Huldufòlk' nichts anderes als bombastischen Epic Hollywood-Power-Speed, klassischen Heavy Metal-Anteilen auf heroischer Basis und zeitweise vorkommenden Speed/Thrashanteilen. Die gebotene Qualität kann sich mit vergleichbar ähnlichen Größen messen, ohne dagegen abzustinken. Dafür sorgt das klare nie zu weit in überdimensionäre Hochtonlagen abgleitende Organ von Jonathan Vanderbilt. Öfters ergibt sich neben DRAGONFORCE, MAJESTICA, TRICK OR TREAT oder SKELETOON der Eindruck, dass HELLOWEEN-Einflüsse gar nicht allzu weit entfernt liegen. Mag sein, dass die Truppe früher zu Anfangszeiten vor über zehn Jahren auf extremerer Schiene (Death, Thrash) fuhr, die dürften damit passé sein. Neben abrupten Tempoattacken und gedrosselt heroischen Parts verschaffen sich raumgreifende Keyboards Gehör, die zweckmäßig eingesetzt für Kreativ-Momente sorgen.

Für heroische gern das Gaspedal durchtretende Powerspeedfetzer wie „After The Earthquake“ haben scheinbar die Londoner Multikultitruppe DRAGONFORCE und Schwedens Melodic Power Metaller MAJESTICA Pate gestanden. Heavy/Power/Speed/Thashgroover der Bauart „Metal Message“ oder „Green Forest“ lassen keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht. „Living Out The Egg“ startet mit liebreizender Flötenfolksequenz, ehe satte Powergroove-Gitarren sich durchschlagskräftig in den Song hineinfräßen, und es in Richtung Theatralik Metal weitergeht, zwischendurch lockern die Flöten wieder auf. Das Stück zeigt, wieviel Klasse in der Band steckt, wenn die Kompositionen durchdacht sind. Neben solch starken Tracks gibt es auchVerluste, wie das Bombastverwässerte, durch unpassend tiefkehlig öfters den Ton verfehlenden Gesang und Prog-Strukturen vergorene Songergüsse wie „Gate Of Hollow Earth“, die mehr zusammengebastelt denn strukturiert wirken, was den Faktor Feeling erheblich killt. Weitere Kandidaten sind „The Sound Of Earth“ (klingt glatt schlechtes GAMMA RAY/ HELLOWEEN B-Movie. 'The Hammer of Thor' föhnt spannender als erwartet im Fantasy Epic Hollywood Gewand. Erneut ist es der schiefkehlige Gesang im Kontrast zu Vanderbilt's bestens austaxiertem Klargesang dessen Zutun die sichere Basis zerstört. Mit 'Villacher Kirktag' wird’s am Ende zu allem Überfluss extrem kitschig. Was ist das... - Ballermann, Nintendo oder Kirmes? Der zweiten mehr auf Speed getrimmten Version des an sich gelungenen Albumhighlights „Livin' Out The Egg“ bedurfte es ebenso wenig. „Word's in Out“ setzt einen gelungenen Abschluß.

In der Schlußbilanz aller zwölf Stücke gelangt meine Wenigkeit zu diesem Ergebnis: Albumhälfte eins glänzt mit 5:1 Bilanz, Albumhälfte zwei bleibt bei 2:4 stehen, womit sich ein klares wenn auch knapp ausgefallenes Bewertungschema ergibt: 7:5 für die besseren Songs.

Fazit: Ein Hymnenorientiert melodisches Hörspiel für ein auf klassischen Melodic Heavy/Power Metal schwörendes Fanklientel zwischen DRAGONFORCE, MAJESTICA, HELLOWEEN, TRICK OR TREAT und SKELETOON. 7/10



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