COLOSSEUM - Restoration


VÖ: 29.04.2022
(Repertoire Records)

Style: Rock/Blues/Progressive/Jazz/Rhythm n' Beat

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COLOSSEUM

Nachdem sich COLOSSEUM 2015 entschieden, keine Livegigs mehr zu absolvieren, entschlossen sich Jon Hiseman, Clem Clempson und Mark Clarke als Powertrio unter dem Bandnamen JCM weiter zu machen. Im Jahr 2018 starb Drummer Jon Hiseman überraschend und für die Kollegen traurigerweise an Hirntumor. Clempson und Clarke beschlossen, das Andenken ihres Freundes und Weggefährten ehrend, weiterzumachen. Nachdem ein weiterer langjährig bekanntes Bandmitglied von COLOSSEUM, Sänger Chris Farlowe einige JCM-Livegigs besuchte, lag die zuvor ausgeschlossene damit wieder mögliche COLOSSEUM-Reunion praktisch in greifbarer Nähe. Dieser von den Gründern Clen Clempson und Mark Clarke insgeheim gehegte Wunschgedanke einer Reunion erfüllte sich durch Komplettierung des sechsköpfigen Bandline Ups an den drei noch fehlenden Posten. Das Keyboard wurde mit Nick Steed besetzt, (der aktiv im Team von VAN MORRISON stand). Den Saxophon-Part übernahm der seine Sporen u. a. bei MAGGIE BELL verdienende Kim Nishikawara auf dem Drumhocker Malcom Mortimore Platz, dessen Name u. a. bei TINA TURNER Bekanntheitsgrad erlangte.

Im Corona-Jahr 2020 begaben sich die sechs Musiker an ihr neues Album das den Titel 'Restoration' trägt. Enthalten ist wieder die gewohnt breite Spektrum einer Mischung aus Rock, Blues, Jazz, Progressiveklängen. „First in Line“ tendiert eher in den sphärischen Rock, der anfangs von weiblichem Gospelgesang aufgelockert wird, zeigt, dass auch Jazz im Gegensatz zur Regel von weiblichem Gesang unterstützt ausnahmsweise spannend arrangiert statt lahmarschig klingt, während eine Nummer wie „Story Of The Blues“ nichts weiter als klassischen Bluesrock enthält, während „Need Somebody“ auf der Rhythm and Beat-Schiene fährt. „Tonight“ ist zwei verstorbenen COLOSSEUM-Bandmitgliedern gewidmet.

Qualitativ sind COLOSSEUM auf ihrem gelungenen Comeback erneut richtig stark. Für mich bei Nummern wie „Hesitation“ oder „Innocence“ trotz schöner Gesanglinien und feiner Melodieführung des öfteren zu langatmig seicht gekocht, was die Klasse des Sechstetts aber keineswegs schmälert. Diesmal überwiegt die Anzahl der gediegenen Stücke bei „If Only Dreams Were Like This“ und „Home By Dawn“ steigt der Schlaffaktor rapide nach oben (sorry) was leichten Punktabzug mit sich bringt. Das sie auch anders können, zeigt rocklastiges Songmaterial wie „The Cowboy Song“. Keine Frage, sondern Fakt: COLOSSEUM sind gestandene Profimusiker, die wissen, wie's geht. Das erkennen selbst nicht allzu sehr auf Jazz-geeichte Fans zu denen meine Wenigkeit gehört, unumwunden ehrlich an.

Fazit: Neu reformiert, handwerklich immer noch so stark wie gewohnt, doch gerade ab Albumhälfte zwei über weite Strecken etwas zu gediegen. 7/10

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