TREAT - The Endgame

05 treat

VÖ: 08.04.2022
(Frontiers Music)

Genre: Hard Rock/Melodic Rock

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TREAT

Die Reunion hält nun schon über 15 Jahre und mit der Rückkehr von Bassist Nalle Pahlsson ist das klassische Line-Up fast vollständig. Kontinuität ist also angesagt bei den schwedischen Melodic Rockern, die 1988 mit den Auftritten beim Monsters Of Rock und dem Hit „World Of Promises“ den Durchbruch schafften. Nun steht vier Jahre nach dem starken „Tunguska“ der Nachfolger „The Endgame“ in den Läden.

Leider kann die nicht ganz an den Vorgänger anschließen, was sich nach wenigen Hördurchläufen schon heraus kristallisiert. Das liegt vor allem am Klangbild, dass sich nur wenig vom Einheitsbrei ihres Labels unterscheidet. Das ist schade, denn bisher fuhr man sehr gut in der Schiene, indem man im Norden autark von der südeuropäischen Plattenfirma arbeitete.
Der dezente moderne Touch war zwar seit dem 2010er „Coupe De Grace“ schon immer da, aber hier doch offensichtlicher. Dazu wirkt das alles überproduziert, die Gitarren sind nicht so knackig rau, die Ecken und Kanten sind etwas abgeschliffen. Für den Keyboardsound gilt das noch mehr, da geht es fast schon in symphonische Gefilde, speziell beim schleppenden „Dark To Light“. Gerade in den Harmonien erkennt man ebenso eine zu starke Kompression.

Mir gefallen TREAT einfach am besten, wenn sie ungeniert dem Melodiereichtum frönen und an der Grenze zum Kitsch balancieren. Diese durchaus schwierige Disziplin beherrschen sie kaum eine andere Formation, wobei sie da keinesfalls an Vielfalt verlieren. „Sinbiosis“ funktioniert mit seiner Atmosphäre ebenso gut wie die Duelle von Leads und offenen Akkorden in „Jesus From Hollywood“. Sogar heftige Rocker wie „Carolina Reaper“ sorgen in dem Kontext nicht für allzu große Gegensätze, wobei hier die Vorlage von EUROPE schon arg strapaziert wird.

Und Powerballaden lagen einer Combo wie dieser schon immer, wovon das getragene „Home Of The Brave“ und „Magic“ zeugen, welches vom Piano geführt wird. Besonders solche Details wie das Akustiksolo darin sorgen für eine längere Halbwertszeit. Umso mehr schade, dass man bei der Produktion Parameter außerhalb der Zielgruppe bemüht hat, denn das Händchen für starke Songs besitzen Robert Ermlund und „Gary“ Wikström auf alle Fälle. Vielleicht erschwert auch der Opener ein wenig den Zugang, „Freudian Slip“ gehört zu den weniger gelungenen Nummern.

7 / 10

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